Brasilia – In den Fusionsgesprächen der Flugzeugbauer Boeing (USA) und Embraer (Brasilien) pocht das brasilianische Verteidigungsministerium darauf, seine Kontrolle über den Spezialisten für Mittelstrecken- und Militärflugzeuge zu behalten. «Kein Land der Welt gibt die Kontrolle über ein solches Unternehmen auf», sagte Verteidigungsminister Raul Jungmann. «Es gibt Dinge, die nicht verhandelbar sind, sie betreffen die nationale Souveränität», zitierte das Portal G1 am Donnerstag den Ressortchef.
Jungmann sagte, er sei nicht grundsätzlich gegen einen Zusammenschluss von Embraer mit einem anderen Unternehmen. Allerdings müsse die brasilianische Regierung weiterhin Einfluss auf den Flugzeugbauer haben. Eine Aufspaltung von Embraer in einen kommerziellen und einen militärischen Teil sei nicht möglich.
In der vergangenen Woche hatten die beiden Unternehmen Verhandlungen über eine Übernahme von Embraer durch den weltgrösste Flugzeugbauer Boeing bestätigt. Brasiliens Präsident Michel Temer hat sich bereits gegen die Fusion ausgesprochen. Die Regierung hält eine sogenannte goldene Aktie von Embraer und könnte den Zusammenschluss dank eines besonderen Stimmrechts verhindern. (awp/mc/ps)