Amsterdam – Die Online-Reiseagentur Bravofly Rumbo Group hat im ersten Semester 2014 deutlich weniger verdient. Wegen Kosten im Zusammenhang mit dem Börsengang brach der Reingewinn gegenüber der Vorjahresperiode um die Hälfte ein. Mit Blick auf das Gesamtjahr bestätigt die Gruppe den Ende Juli publizierten Ausblick und zeigt sich trotz des schwierigen Umfelds zuversichtlich.
Der Reingewinn sank gegenüber dem Vorjahr um 49% auf 3,2 Mio EUR. Belastet wurde das Ergebnis dabei durch IPO-Kosten in der Höhe von 3,9 Mio EUR, teilt das seit Mitte April an der SIX Swiss Exchange kotierte Unternehmen am Dienstag mit. Der EBIT ging derweil um 43% auf 4,8 Mio EUR zurück.
Mit diesen Zahlen hat das Unternehmen die Erwartung der UBS verfehlt. Die zuständige Expertin war im Vorfeld noch von einem EBIT in Höhe von 9,6 Mio EUR und einem Reingewinn von 5,7 Mio EUR ausgegangen.
Umsatzanstieg bei intensiviertem Wettbewerb
Bereits Ende Juli hatte Bravofly provisorische Eckdaten für das erste Halbjahr bekanntgegeben. Demnach erhöhte sich das Brutto-Reisevolumen um 22% auf 643 Mio EUR. Der Umsatz konnte gemäss definitiven Zahlen im Vergleich zum Vorjahr um 21,2% auf 72,1 Mio EUR gesteigert werden. Auf Stufe EBITDA (bereinigt) wurde ein Gewinn von 12,2 Mio EUR nach 11,2 Mio EUR in der Vorjahresperiode gemeldet.
Der Umsatz habe dabei dank Übernahmen sowie Wachstum ausserhalb der Kernmärkte deutlich zulegen können, so die Meldung. Die Ertragskraft dagegen litt im ersten Halbjahr unter dem intensivierten Wettbewerb in Spanien und Italien. Insbesondere im zweiten Quartal habe sich das Wachstum in den Kernmärkten verlangsamt. Einen positiven Beitrag zum EBITDA habe dagegen die Akquisition von Jetcost geleistet.
Nettofinanzposition gestärkt
Die Nettofinanzposition der Gruppe erhöhte sich durch die im April abgeschlossene Kapitalerhöhung per Mitte Jahr auf 105,2 Mio EUR von 4,5 Mio EUR per Ende Dezember 2013. Diese Mittel sollen für Akquisitionen eingesetzt werden, bestätigt die Gruppe frühere Angaben.
Der intensivierte Wettbewerb bedeute eine Herausforderung, wird VR-Präsident Fabio Cannavale in der Meldung zitiert. Trotz des harschen Umfelds sieht sich die Gruppe gut positioniert, um von ihrer «starken Marktstellung» profitieren zu können. Die Internationalisierung und die Entwicklungen bei den mobilen Endgeräten seien dabei für das Wachstum zentral.
Ausblick bestätigt
Insgesamt geht Bravofly von einem zweiten Halbjahr im Rahmen des ersten Semesters aus und bestätigt damit die Angaben von Ende Juli. Konkret erwartet das Unternehmen für 2014 ein Brutto-Reisevolumen von 1,30 bis 1,35 Mrd EUR, bei einem Umsatz von 142 bis 147 Mio EUR und einem EBITDA von 22 bis 24 Mio EUR. (awp/mc/pg)