Grossbritanniens Schatzkanzler George Osborne.
London – Finanzminister George Osborne hat die Wachstumsprognose für Grossbritannien das laufende Jahr halbiert. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde 2013 um 0,6 Prozent zulegen, sagte Osborne am Mittwoch in einer Rede vor dem Parlament in London. Zuvor hatte die Regierung noch ein Wachstum von 1,2 Prozent in der drittgrössten europäischen Volkswirtschaft erwartet.
Trotz der Wirtschaftsflaute rechnet der Minister aber nicht mit einer erneuten Rezession in Grossbritannien. Im vierten Quartal war die britische Wirtschaft wegen eines schwachen Aussenhandels um 0,3 Prozent geschrumpft. Sollte Osborne mit seiner Einschätzung recht behalten, dürfte die britische Wirtschaftsleistung im Auftaktquartal 2013 nicht erneut sinken. Experten sprechen gemeinhin von einer Rezession, wenn die Wirtschaft zwei Quartalen in Folge schrumpft.
Aufschwung erst im kommenden Jahr
Erst im kommenden Jahr dürfte die britische Wirtschaft wieder stärker in Schwung kommen. Osborne erwartet für 2014 ein Wachstum von 1,8 Prozent, nachdem die Regierung zuvor ein Wachstum um 2,0 Prozent in Aussicht gestellt hatte. Die Konjunkturerholung dauere länger als alle gehofft haben, sagte der Minister.
Neuverschuldung im abgelaufenen Finanzjahr bei 7,4 Prozent
Osborne stellte im Parlament den Haushalt des schuldengeplagten Landes für das kommende Finanzjahr vor. Die Neuverschuldung lag nach Osbornes Worten im zu Ende gehenden Haushaltsjahr bei 7,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Sie soll im kommenden Finanzjahr auf 6,8 Prozent fallen. (awp/mc/pg)