Sieht schwarz für Italien: Douglas McWilliams.
London – Ein britisches Wirtschaftsforschungsinstitut hält eine Pleite des hochverschuldeten Italiens für langfristig kaum zu vermeiden. «Realistischerweise steht Italien an der Grenze zur Zahlungsunfähigkeit», schreibt der Chef des Centre for Economics an Business Research (CEBR) in London, Douglas McWilliams, in einer Studie.
Wenn der Markt weiterhin Zinsen von 6 Prozent für italienische Staatsanleihen verlange und die Wirtschaft wie derzeit nicht wachse, drohe der Verschuldungsgrad bis 2017 von 128 Prozent auf 150 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung zu steigen.
«Das ist einfache Mathematik»
Selbst in einem optimistischen Szenario, in dem Italien nur 4 Prozent Zinsen für seine Schulden bezahlen müsste, würde die Verschuldung ohne Wirtschaftswachstum in den nächsten Jahren nicht wesentlich zurückgehen, schreibt McWilliams. «Das ist einfache Mathematik.»
Spanien steht besser da
Bessere Chancen sieht das Institut für Spanien: Es könne «mit ein bisschen Glück» überleben, schreiben die Wissenschaftler. Grund sei vor allem die vergleichsweise niedrige Verschuldung und der kräftige Export. Sollten die Banken wegen fauler Hypothekenkredite nicht die Unterstützung der Regierung benötigen, sei es unwahrscheinlich, dass die Verschuldung über 75 Prozent der Wirtschaftsleistung steige. Derzeit liegt sie bei 68 Prozent. (awp/mc/pg)