London – Die Fluggesellschaft British Airways (BA) legt ihre komplette Boeing -747-Flotte wegen der Coronavirus-Krise mit sofortiger Wirkung still. Die Airline war bislang der grösste Betreiber der 747-400. Eigentlich sollten die 31 Jumbo-Jets, die als Kerosinfresser gelten, erst im Jahr 2024 aus dem Verkehr gezogen werden. Die Pandemie habe jedoch schnellere Massnahmen notwendig gemacht, teilte das britische Unternehmen mit.
«Wegen des durch die Covid-19-Pandemie verursachten Rückgangs des Reiseverkehrs ist es unwahrscheinlich, dass unsere «Königin der Lüfte» jemals wieder kommerzielle Dienste für British Airways anbieten wird», so die Airline.
Über 30 Jahre im Einsatz
BA hat den Jumbo Jet seit 1989 genutzt und flog damit Ziele in China, den USA, Kanada und Afrika an. Eine Boeing 747 absolvierte der BBC zufolge den ersten Non-Stop-Flug von London nach Sydney und ist mit einer Spitzengeschwindigkeit von rund 1050 Kilometer pro Stunde das schnellste noch im Einsatz befindliche Verkehrsflugzeug der Welt. In Zukunft werde man auch mit Blick auf den Klimaschutz verstärkt auf moderne, kraftstoffsparende Flugzeuge wie den Airbus A350 setzen, teilte BA mit.
Nur noch wenige Jumbo Jets für den Passagierverkehr
Weltweit sind noch rund 500 Boeing-747-Flugzeuge im Dienst, wie die BBC unter Berufung auf den Branchendienst Cirium berichtete. Davon seien aber derzeit nur 30 aktiv als Passagierflugzeuge eingesetzt. 300 Maschinen werden demnach als Frachtflugzeuge genutzt, die restlichen sind eingelagert.
Durch die Pandemie war der Flugverkehr in den vergangenen Monaten weltweit stark eingebrochen. Eine von der Regierung in London verhängte Quarantänepflicht für Einreisende machte den Airlines in Grossbritannien zusätzlich zu schaffen. Sie wurde inzwischen für Reisende aus mehr als 70 Staaten und Überseegebieten aufgehoben. Grossbritannien ist mit mehr als 45 000 Todesfällen bei nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten das von der Pandemie am schwersten betroffene Land Europas. (awp/mc/pg)