Chinesen überbieten Marriott im Hotelpoker
Arne Sorenson, CEO Marriott International. (Foto: Marriott)
Stamford – Das Wettbieten um die US-Hotelkette Starwood geht in die nächste Runde: Die Investoren um den chinesischen Versicherungskonzern Anbang haben den Rivalen Marriott International mit einem neuen Angebot übertrumpft.
Obwohl Marriott und Starwood, die beide auch Hotels in der Schweiz betreiben, am 21. März bereits einen Fusionsvertrag aufgesetzt hatten, besserte Anbang sein Angebot noch zweimal nach, wie Starwood am Montag mitteilte. Die Chinesen hätten am Samstag zunächst 81 Dollar pro Aktie geboten und die Offerte nach Gesprächen noch einmal auf 82,75 Dollar verbessert.
Das neue Angebot des Konsortiums um Anbang hat einen Wert von 14 Milliarden Dollar. Marriott hatte zuletzt 13,6 Milliarden Dollar geboten und damit selbst noch einmal draufgelegt, um die Konkurrenz aus China auszustechen.
Marriott muss nun nachlegen
Mariott und Starwood waren sich bereits im November über einen Zusammenschluss einig. Im März schwenkte Starwood dann auf Anbang um, vor gut einer Woche wieder auf Marriott. Da Anbang noch zweimal nachgelegt hat, hofft Starwood nun auf ein noch besseres Geschäft: Das Angebot des Konsortiums werde wohl zu einem besseren Angebot führen, als im Fusionsvertrag mit Marriott festgehalten, erklärte das Unternehmen. Gleichwohl empfehle der Verwaltungsrat den Aktionären weiterhin das Marriott-Angebot.
Der Hotelriese Marriott würde bei einem Zuschlag zum weltgrössten Hotelbetreiber aufsteigen. Der neue Konzern hätte rund 5700 Häuser mit zusammen 1,1 Millionen Zimmern und wäre Experten zufolge besonders in Europa, Lateinamerika und Asien gut aufgestellt.
Käme hingegen Anbang zum Zug, wäre dies die grösste Investition eines chinesischen Käufers in US-Immobilien. Anbang hatte im vergangenen Jahr für zwei Milliarden Dollar das legendäre Luxushotel Waldorf Astoria in New York gekauft. Vor einigen Tagen erhielten die Chinesen zudem für 6,5 Milliarden Dollar den Zuschlag für die Kette Strategic Hotels & Resorts, die dem Finanzinvestor Blackstone gehörte. (awp/mc/upd/pg)