Peking – Die Aktivitäten in Chinas herstellendem Gewerbe sind einem wichtigen Konjunkturbarometer zufolge im Mai den dritten Monat nacheinander geschrumpft – wenn auch nicht mehr ganz so schnell. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des Wirtschaftsmagazins «Caixin» stieg nach Angaben vom Mittwoch leicht von 46 im Vormonat auf 48,1 Punkte. Von Bloomberg befragte Experten hatten mit einem stärkeren Anstieg gerechnet. Unter der kritischen Marke von 50 Punkten ist allerdings von einem Rückgang der industriellen Tätigkeit auszugehen.
«Die Covid-Ausbrüche in verschiedenen Regionen belasten die Wirtschaft weiter», kommentierte der Caixin-Ökonom Wang Zhe. «Sowohl das Angebot der Produktion als auch die Nachfrage haben weiter nachgelassen.» Seit März kämpft China, das eine rigorose Null-Covid-Strategie verfolgt, gegen die grösste Corona-Welle seit Ausbruch der Pandemie vor mehr als zwei Jahren.
Unterbrochene Lieferketten
Die Lockdowns und strikten Quarantäne-Massnahmen in vielen Metropolen und Regionen bremsen die zweitgrösste Volkswirtschaft und unterbrechen die Lieferketten. Auch hat der russische Krieg gegen die Ukraine die globalen Rohstoffpreise steigen lassen, was den Preisdruck auch auf die Erzeuger in China erhöht.
Am Vortag hatte bereits der Einkaufsmanagerindex (PMI) des Statistikamtes ein ähnliches Bild gezeigt. Er stieg von 47,4 auf 49,6 Punkte. Der offizielle Index spiegelt stärker die Stimmung in grossen und staatlichen Unternehmen wider, die mehr von den eingeleiteten Konjunkturmassnahmen der Regierung profitieren, während «Caixin» eher das Klima in mittelgrossen oder privaten Firmen erfasst. (awp/mc/pg)