Hamburg – Der dänische Carlsberg-Konzern hat sich auf dem hartumkämpften deutschen Biermarkt im vergangenen Jahr behauptet. Die Markenstrategie des Konzerns mit den fünf Kernmarken Carlsberg, Holsten, Astra, Lübzer und Duckstein habe sich bewährt, sagte Deutschland-Chef Frank Massen am Freitag in Hamburg.
Im vergangenen Jahr war der deutsche Biermarkt um rund zwei Prozent rückläufig. Dagegen verlor Carlsberg nur 0,5 Prozent Absatz und verkaufte 3,34 Millionen Hektoliter Bier.
Markt schrumpft Jahr für Jahr
Carlsberg ist vor allem in Nord- und Ostdeutschland aktiv und gehört unter den Brauereigruppen in Deutschland eher in die zweite Reihe. Unternehmen wie Radeberger, Anheuser-Busch, Oettinger, Bitburger und Warsteiner verkaufen deutlich mehr. Weltweit rangiert der dänische Brauereiriese jedoch auf Rang vier. Wie alle Brauereien in Deutschland muss auch Carlsberg damit fertig werden, dass der Markt Jahr für Jahr schrumpft, weil vor allem junge Erwachsene deutlich weniger Bier trinken als früher. Diese Entwicklung wird sich auch in den kommenden 20 Jahren fortsetzen: Der Markt wird nochmals um rund ein Drittel kleiner werden. Zudem ist die Branche von hohen Überkapazitäten geprägt und leidet deshalb unter schweren Preiskämpfen.
Fernsehbier
Trotz steigender Kosten für Rohstoffe, Personal und Energie konnten die führenden deutschen Biermarken in den vergangenen Jahren ihre Preise kaum anheben. «Es gibt jede Woche irgendwo einen Kasten Fernsehbier für weniger als zehn Euro zu kaufen», sagte Massen. Gemeint ist damit Bier, das im Fernsehen beworben wird. Aus Sicht der Konzernspitze in Kopenhagen ist Nord- und Westeuropa mit einem Umsatzanteil von 43 Prozent immer noch der wichtigste Absatzmarkt, jedoch ohne grosse Wachstumschancen. Zur Expansion setzt Carlsberg auf Osteuropa, wo schon heute 41 Prozent des Umsatzes herkommen, sowie auf Asien, das 16 Prozent beisteuert. (awp/mc/ps)