Verbraucher-Vertrauen in den USA sinkt weiter
Washington – Das Vertrauen der US-Verbraucher in ihre heimische Wirtschaft sinkt immer weiter. Im Juni habe der Index nur noch 62,0 Punkte betragen, teilte das private Forschungsinstitut Conference Board am Dienstag in Washington mit. Damit sei der Wert zum vierten Mal in Folge gefallen. Schlechter war die Stimmung der Konsumenten in diesem Jahr bisher nur im Januar. Allerdings war das Ergebnis der Umfrage unter 3.000 Verbrauchern immer noch weitgehend besser als in der zweiten Hälfte des Jahres 2011.
Die Stimmung der Amerikaner, deren Konsumausgaben rund 70 Prozent des Bruttoinlandsproduktes in den USA ausmachen, kann erheblichen Einfluss auf die Konjunktur in der grössten Volkswirtschaft der Welt haben. «Wenn der Trend weiter so verläuft, dann könnten die Ausgaben kurzfristig zurückgehen», warnte der Direktor für ökonomische Indikatoren beim Conference Board, Lynn Franco, laut einer Mitteilung.
Wie pessimistisch sich die Amerikaner derzeit über die erwartete Entwicklung ihrer Einkommen, das momentane Geschäftsklima und die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt äussern, zeigt vor allem der historische Vergleich: Zwischen 1967 und 2012 lag der Index des Verbrauchervertrauens im Durchschnitt bei rund 93 Punkten – also gut 30 Punkte höher als heute. Den Tiefstand erreichte er gegen Ende der grössten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg im Februar 2009 – damals betrug er 25,3 Punkte.
Richmond-Fed-Index sinkt überraschend unter Expansionsschwelle
Das Geschäftsklima im Notenbankdistrikt Richmond hat sich im Juni stärker als erwartet eingetrübt und ist unter die Expansionsschwelle gefallen. Der entsprechende Indikator sank von 4 Punkten im Vormonat auf minus 3 Zähler, wie die regionale Notenbank mitteilte. Ökonomen hatten mit einem Rückgang gerechnet, allerdings nur auf 2 Punkte. Der Richmond-Indikator ist einer von mehreren regionalen US-Stimmungsindikatoren. Ein Indexstand über null Punkten signalisiert eine Expansion der Wirtschaftsleitung, während Werte darunter einen Rückgang andeuten.
Case-Shiller-Index legt zu
Währenddessen setzt sich die Erholung am US-Häusermarkt fort: Im April legten die Hauspreise deutlich stärker als erwartet zu. In den 20 grössten amerikanischen Ballungsgebieten stiegen die Preise zum Vormonat um 0,7 Prozent, wie das private Institut S&P/Case-Shiller in New York mitteilte. Volkswirte hatten mit einem noch nicht mal halb so starken Zuwachs um 0,3 Prozent gerechnet. Im Jahresvergleich schwächte sich der Abwärtstrend weiter ab. So sanken die Hauspreise um nur noch 1,9 Prozent. Das ist der schwächste Rückgang sei eineinhalb Jahren. (awp/mc/pg)