Cassiopea sieht sich grundsätzlich auf Kurs – Mittel reichen vorerst
Diana Harbort, CEO Cassiopea SpA. (Cosmo-Tochter). (Foto: LinkedIn)
Lainate – Cassiopea kommt mit seinen Projekten weiter voran – auch wenn es im ersten Halbjahr 2016 hier und da kleine Verzögerungen gab. Diese waren aber allesamt fremdverschuldet, wie der CFO Chris Tanner im Gespräch mit AWP erklärt. Bei den Zahlen selbst weist das auf Dermatologieprodukte spezialisierte Pharmaunternehmen nach den ersten sechs Monaten einen höheren Verlust als im Vorjahreszeitraum aus. An der Börse fallen die Reaktionen verhalten aus.
Während der Verlust in den ersten sechs Monaten 2016 auf 8,5 Mio EUR Anstieg von -1,8 Mio EUR im Vorjahreszeitraum, sanken die Barmittel und Ähnliches im gleichen Zeitraum auf 40,1 Mio EUR. Ende 2015 waren es 48,1 Mio EUR gewesen, wie das Unternehmen am Freitag mitteilt.
Fortschritte bei Breezula und Winlevi Eckpunkte
Gefragt nach den wichtigsten Ereignissen im bisherigen Geschäftsjahr, hebt CFO Tanner die erfolgreiche verlaufene «proof of concept»-Versuchsreihe zum Produktkandidaten Breezula zur Behandlung von androgenetischer Alopezie (Haarausfall) hervor sowie den Start der klinischen Phase-III-Studie mit dem Produktkandidaten Winlevi in den USA und der EU. Er wird in der Behandlung von moderater bis schwerer Akne eingesetzt.
In der Pressemeldung wird wiederum CEO Diana Harbort mit den Worten zitiert, dass es bei der Auswertung der klinischen Studien zum Produktkandidaten CB-06-01, einem neuen topischen Akne-Antibiotikum, sowie bei der Rekrutierung von Versuchspersonen beim Projekt Genitalwarzen in den vergangenen Monaten zu leichten Verzögerungen gekommen sei.
Wie Tanner erklärt, konnten die Daten erst etwas später als erwartet ausgewertet werden, weil der CRO (Clinical Research Organisation) wegen einer sehr hohen Auftragslage mit der Auswertung etwas ins Hintertreffen geraten war. Bei der Rekrutierung für das Projekt Genitalwarzen wiederum habe es Probleme bei der israelischen Firma gegeben, von der Cassiopea das Projekt einlizensiert hat. «Das alles war zwar ungeplant, ist aber insgesamt nicht besorgniserregend», fasst es der Finanzchef zusammen.
Barmittelverbrauch in etwa im Plan
Mit Blick auf die Barmittel und deren Verbrauch betont Tanner frühere Aussagen. Demnach plant Cassiopea, dass die Mittel auf jeden Fall reichen sollten bis die Phase-III-Studiendaten zu Winlevi vorliegen. Fallen die so gut wie erwartet aus, würde dies zu einer Neubewertung des Unternehmens führen. Diese könnte man dann für eine neue Finanzierungsrunde nutzen, so Tanner.
Einen Anstieg verzeichnet Cassiopea in den ersten sechs Monaten auf Kostenseite. Für Forschung und Entwicklung (R&D) lagen sie bei 6,6 Mio EUR (VJ 2,1 Mio). Die R&D-Kosten bestanden in erster Linie aus ausgelagerten präklinischen und klinischen Versuchsausgaben. Der Löwenanteil sei dabei für die klinische Phase-III-Versuchsreihen von Winlevi ausgegeben worden.
Personalbestand innert Jahresfrist vervielfacht
Die weiteren Kosten schlugen mit 1,0 Mio EUR zu Buche (VJ 0,3 Mio). Hierbei hätten sich vor allem gestiegene Personalkosten bemerkbar gemacht, heisst es in der Mitteilung weiter. Das liege daran, dass der Personalstand von drei auf neun Mitarbeitende stieg.
Für das zweite Halbjahr rechnet Tanner mit einer ähnlichen Grössenordnung auf der Kostenseite.
Cassiopea ist mittlerweile seit gut einem Jahr an der Börse notiert. Das Unternehmen gehörte davor zum Cosmo-Konzern. An der Börse verursachen die Zahlen allerdings keine ausgeprägte Reaktion. Am Freitag gegen 12.40 Uhr notieren die Aktien unverändert bei 33,70 CHF, während der am SPI gemessene Gesamtmarkt ebenfalls auf der Stelle tritt. (awp/mc/ps)