Caterpillar-CEO Doug Oberhelman.
Peoria – Der weltgrösste Baumaschinen-Hersteller Caterpillar hat aufgrund der weltweit steigenden Nachfrage seinen Gewinn im zweiten Quartal kräftig gesteigert. Der Nettogewinn kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 44 Prozent auf gut eine Milliarde US-Dollar, wie das Unternehmen am Freitag in Peoria im US-Bundesstaat Illinois mitteilte. Die Erlöse legten um 37 Prozent auf 14,2 Milliarden Dollar zu.
Im vorbörslichen US-Handel verloren die Aktien trotzdem gut fünf Prozent an Wert. Börsianer hatten einen noch höheren Gewinn erwartet. Für das Gesamtjahr schraubte Konzernchef Doug Oberhelman die Prognose nach oben. Ohne die im Juli abgeschlossene Übernahme des Bergbauausrüsters Bucyrus soll der Konzern einen Umsatz von 54 Milliarden bis 56 Milliarden Dollar erzielen, 2 Milliarden Dollar mehr als zuvor angenommen.
Bucyrus-Kauf dürfte Gewinn belasten
Das US-Unternehmen Bucyrus soll 2011 weitere 2 Milliarden Dollar Umsatz beitragen. Allerdings erwartet Oberhelman eine Gewinnbelastung durch den Zukauf. Deshalb bleibe die Gewinnerwartung – Bucyrus eingeschlossen – unverändert bei 6,25 bis 6,75 Dollar je Aktie. Als die vier Zukunftsthemen des Konzerns sieht Oberhelman die Entwicklung abgasarmer Motoren, den Ausbau von Produktionskapazitäten sowie Kostensenkungen und die Integration zugekaufter Unternehmen. Er erwarte einen weiteren Stellenaufbau vor allem an den US-Standorten. Seit Anfang 2010 habe Caterpillar weltweit 27.000 neue Jobs geschaffen. Allerdings ging dem eine Entlassungswelle während der Krise voraus.
Japan-Katastrophe belastet
Oberhelman räumte ein, dass auch Caterpillar unter den Naturkatastrophen in Japan gelitten habe. «Aber diese negativen Folgen aus Japan haben wir nun hinter uns.» Kritisch äusserte sich Oberhelman zum Haushaltsstreit in den USA. Er machte vor allem das unsichere politische Umfeld für die gebremste Erholung der US-Wirtschaft verantwortlich. Zu Medienberichten über ein befürchtetes Nachlassen des chinesischen Wirtschaftsbooms sagte Oberhelman, er sehe zwar eine langsamere Entwicklung in China, dies entspreche aber dem Willen der chinesischen Regierung, Wachstum und Inflation in der Balance zu halten. Grundsätzlich blieben die Wachstumschancen in China weiter positiv. (awp/mc/upd/ps)