Schwacher Yuan hilft Chinas Wirtschaft auf die Beine
(Foto: China Shipping Container Lines)
Peking – Hoffnungszeichen für die chinesische Wirtschaft: Der schwache Yuan hat die chinesischen Exporte im Dezember beflügelt. Gemessen in der Landeswährung Renminbi (Yuan) legten die Ausfuhren wieder zu und die Importe gingen nicht mehr so stark zurück wie zuletzt, wie die Zollverwaltung am Mittwoch mitteilte. Der Überschuss in der Handelsbilanz legte daher überraschend zu. Umgerechnet in Dollar fielen Exporte und Importe zwar zurück, aber nicht so stark wie von Experten erwartet. Der chinesische Aktienmarkt ging trotzdem mit Kursverlusten aus dem Handel.
«Die chinesische Wirtschaft stabilisiert sich vielmehr, als dass sie kollabiert», sagte Shane Oliver, Chefvolkswirt bei AMP Capital in Sydney. Zudem spreche der hohe Handelsbilanzüberschuss gegen eine weitere Abwertung des Yuan. Die jüngsten Turbulenzen am Aktienmarkt haben laut Oliver auch weniger etwas mit der chinesischen Wirtschaft zu tun gehabt, sondern seien vor allem in der Regulierung des Aktienmarktes begründet.
Beginn einer Verbesserung der chinesischen Handelsdaten?
«Dies könnte der Beginn einer Verbesserung der chinesischen Handelsdaten sein», erwartet Ding Shuang, Chefvolkswirt des britischen Bankhauses Standard Chartered in Hongkong. Nach einer Änderung des Wechselkurses brauche es drei bis sechs Monate bis die Handelsdaten reagierten. Die Abwertung hatte im vergangenen August begonnen.
Chinesischer Aktienmarkt gibt trotzdem erneut nach
Der chinesische Aktienmarkt zeigte sich nach den guten Handelsdaten zunächst weitgehend stabil, rutschte dann aber wieder ab. Der CSI 300, in dem die 300 wichtigsten Unternehmen des Festlands gelistet sind, gab um 1,86 Prozent nach. «Die Anleger haben kein Vertrauen in den Markt und sind trotz der guten Exportdaten weiter in Sorge um den Zustand der chinesischen Wirtschaft», sagte Wei Wei, Analyst von Huaxi Securities in Shanghai.
Exporte um 2,3 % gestiegen
Die Exporte waren im Dezember in Yuan gerechnet um 2,3 Prozent zum Vormonat gestiegen. Volkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang um 4,1 Prozent gerechnet. Bei den Exporten zog vor allem das Geschäft mit den Ländern der Europäischen Union wieder deutlich an. Die Importe sanken zwar um 4,0 Prozent. Erwartet worden war allerdings ein Minus von 7,9 Prozent. Der Überschuss in der Handelsbilanz kletterte von 343,1 Milliarden Yuan im Vormonat auf 382,05 Yuan.
In US-Dollar gerechnet fielen die Exporte im Dezember um 1,4 Prozent auf 224,2 Milliarden Dollar. In den Monaten davor waren die Ausfuhren deutlich stärker gefallen. Die Importe gingen um 7,6 Prozent auf 164 Milliarden Dollar zurück. Auch hier hatte China zuletzt stärkere Einbrüche erlebt. Der Überschuss in der Handelsbilanz lag im Dezember damit bei 60 Milliarden Dollar. Im Vormonat hatte er noch bei 54,1 Milliarden Dollar gelegen. (awp/mc/pg)