China ignoriert Druck zur Aufwertung des Yuan

China ignoriert Druck zur Aufwertung des Yuan

Peking – Der französische Aussenminister Alain Juppé ist mit seiner Forderung nach einer schnelleren Aufwertung der chinesischen Währung wohl auf taube Ohren gestossen. Nach Treffen mit Regierungschef Wen Jiabao und seinem Amtskollegen Yang Jiechi in der chinesischen Hauptstadt erwähnten die chinesischen Staatsmedien den Streit über den Yuan mit keinem Wort.

Nur die Zeitung «China Daily» hatte vor dem Besuch die Währungspolitik verteidigt. China werde trotz des internationalen Drucks «weiterhin ein schrittweises Tempo verfolgen», wurden Experten zitiert. Eine schnelle Aufwertung würde die Exportindustrie in einer kritischen Phase treffen, hiess es in einem Bericht über Äusserungen des französischen Aussenministers vor seiner Ankunft in Peking, die chinesische Währung sei unterbewertet.

China hält Kurs künstlich niedrig
Aus Sicht der USA und anderer Nationen hält China den Wert des Yuan künstlich niedrig, um seine Exporte zu verbilligen. Verwiesen wird auf die enormen Aussenhandelsüberschüsse, die China seit Jahren erzielt. Aus Sicht chinesischer Experten dürfte der Handelsüberschuss in diesem Jahr aber unter 100 Milliarden US-Dollar liegen, nachdem er im Vorjahr 183 Milliarden US-Dollar erreicht hatte.

Beide Nationen wollen Vertrauen in Erholung der Weltwirtschaft stärken
Nach dem Treffen wurde Aussenminister Yang Jiechi nur mit den Worten zitiert, China und Frankreich sollten im Rahmen der Gruppe der 20 führenden Industrienationen und Schwellenländer zusammenarbeiten und versuchen, das Vertrauen in eine Erholung der Weltwirtschaft zu stärken. Beide Seiten begrüssten auch ihre «pragmatische Kooperation» in der Atomenergie. Juppé wollte am Mittwoch nach Zhuhai in Südchina reisen, um ein französisch-chinesisches Institut für Kernenergie zu eröffnen. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar