Peking – Neue Daten aus China deuten auf eine Belebung der Konjunktur in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt hin. Im August waren die Industrieproduktion und der Umsatz im Einzelhandel überraschend stark ausgefallen. Der Industrieausstoss stieg im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Prozent, wie die Regierung am Dienstag in Peking mitteilte. Das Produktionswachstum war damit so hoch wie seit März nicht mehr und stärker als Experten erwartet hatten.
Nach Einschätzung der Bank HSBC Trinkaus ist bei der Entwicklung der Industrieproduktion bemerkenswert, dass der Löwenanteil der August-Steigerung von der heimischem Schwerindustrie gestemmt worden sei.
Eine ähnlich positive Entwicklung zeigte sich auch im chinesischen Einzelhandel. Hier legte der Umsatz im August um 10,6 Prozent zu. Der Anstieg fiel ebenfalls besser als erwartet aus. Seit Beginn des Jahres zeigten sich im Einzelhandel Wachstumsraten von jeweils etwas mehr als zehn Prozent.
«Stützungsmassnahmen zeigen ihre Wirkung»
Analysten werten die jüngsten Wirtschaftsdaten als Beleg für eine Stabilisierung der chinesischen Wirtschaft. Die staatlichen Stützungsmassnahmen zeigten ihre Wirkung, hiess es.
Bei den Investitionen meldete die Regierung für August einen Zuwachs von 8,1 Prozent. Im langfristigen Vergleich bleiben die Investitionen damit für chinesische Verhältnisse allerdings ungewöhnlich gering. Bis zum April hatten die Investitionen noch mit zweistelligen Wachstumsraten zugelegt.
Die vergleichsweise geringe Investitionsbereitschaft bleibe die «Achillesferse» der chinesischen Wirtschaft, hiess es in der Einschätzung von HSBC Trinkaus. Und die Einschätzung der Experten lautet: «Um die Konjunkturbelebung zu stabilisieren, sind in den kommenden Monaten weitere fiskalpolitische Impulse sowie zusätzliche Lockerungen der Geldpolitik wahrscheinlich.» (awp/mc/upd/ps)