China: Wachstum der Industrieproduktion geht zurück
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Peking – Nach schwachen Daten zum Aussenhandel und zur Inflation kommen nun auch noch ernüchternde Signale von Chinas Industrie: Die Produktion ist im Oktober erneut hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Sie habe im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 Prozent zugelegt, teilte das nationale Statistikamt am Mittwoch in Peking mit. Damit schwächte sich der Produktionsanstieg weiter ab. Volkswirte hatten mit einem stärkeren Anstieg um 5,8 Prozent gerechnet.
Angesichts der bereits bestehenden Sorgen werten Experten der Bank Unicredit die Zahlen aber nicht als negative Überraschung. Sie seien vielmehr Ausdruck der sinnvollen Transformation der chinesischen Wirtschaft von der verlängerten Werkbank der Welt hin zu einer stärker dienstleistungsgetriebenen Wirtschaft. Denn zeitgleich mit den Industriezahlen kamen robustere Signale vom Einzelhandel. Der Umsatz legte weiter zu und stieg von 10,9 im Vormonat auf 11,0 Prozent im Oktober. Seit Mai haben die Zuwächse fast durchgängig wieder zugelegt.
Die Kurse chinesischer Staatspapiere legten nach den Zahlen zu. Die Landeswährung Yuan (auch Renminbi genannt) gab nach. Die chinesischen Börsen reagierten ohne klare Richtung. Zuletzt hatten diese Woche Daten zum Aussenhandel und zur Inflation enttäuscht und Spekulationen über weitere Massnahmen der chinesischen Führung zur Stützung der Konjunktur angeheizt. Vor allem fiskalische Massnahmen wie Infrastrukturmassnahmen und Steuersenkungen, aber auch eine weitere Absenkung des Mindestreservesatzes für Banken sind unter Beobachtern im Gespräch. (awp/mc/upd/ps)