Chinas Aussenhandel lahmt weiter
Containerhafen Hongkong.
Peking – Der chinesische Aussenhandel hat im Mai vor allem wegen überraschend stark gesunkener Einfuhren einen Dämpfer erhalten. Auch die Exporte sind den dritten Monat in Folge gesunken. Da die Importe aber regelrecht einbrachen, stieg der Überschuss in der Handelsbilanz an. Die sehr schwache Importentwicklung ist ein Indiz für eine lahmende Binnenkonjunktur.
Die Einfuhren fielen im Mai um 18,1 Prozent zum Vorjahr. Volkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang um 9,6 Prozent gerechnet. Dies war bereits der siebte Rückgang der Exporte in Folge.
«Mich beunruhigt die schwächer als erwartet ausgefallene Importentwicklung im Mai», sagte Zhao Yang, China-Chefvolkswirt bei Nomura in Hongkong. Dies zeige, dass die Erholung der Binnenwirtschaft unsicher sei. «Die Geldpolitik dürfte daher weiter gelockert werden, um die Nachfrage zu stützen», so der Nomura-Experte.
Handelsbilanzüberschuss höher als erwartet
Immerhin konnte das Minus bei den Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 2,8 Prozent eingedämmt werden. Im April waren die Exporte noch 6,2 Prozent gefallen.
Wegen des überraschend starken Import-Rückgangs fiel der Handelsbilanzüberschuss mit 366,8 Milliarden Yuan (53,2 Mrd Euro) höher als erwartet aus. Erwartet wurde hier nur ein Anstieg auf 245,15 Milliarden Yuan. (awp/mc/upd/ps)