Containerhafen Hongkong.
Peking – Der chinesische Aussenhandel hat sich im April überraschend belebt. Sowohl die Ex- als auch die Importe legten entgegen der Erwartung der Experten leicht zu. Die Ausfuhren seien um knapp ein Prozent auf 188,5 Milliarden Dollar gestiegen, teilte das Handelsministerium am Donnerstag in Peking mit.
Bei den Einfuhren lag das Plus bei 0,8 Prozent auf 170,1 Milliarden Dollar. Bei beiden Werten hatten die von Bloomberg befragten Experten mit einem Rückgang gerechnet. Der Überschuss stieg um 1,65 Prozent auf 18,5 Milliarden Dollar. Hier hatten die Volkswirte einen leichten Rückgang erwartet. Im März waren Aus- und Einfuhren noch deutlich gesunken.
Handelsbilanzüberschuss auf höchsten Stand seit Jahresbeginn
Die Handelsbilanz, die die Differenz zwischen Ex- und Importen abbildet, wies im April einen Saldo von 18,5 Milliarden Dollar aus. Das ist der grösste Überschuss seit Jahresbeginn. Die Ausfuhren legten besonders stark in die USA und nach Europa zu, was die dortige konjunkturelle Erholung widerspiegeln dürfte. Der Zuwachs der Einfuhren kann der chinesischen Regierung nur recht sein, da er ihrem Ziel entspricht, die Binnennachfrage zu stärken.
Marschroute Pekings ungewiss
Trotz der günstigen Entwicklung sehen die Volkswirte von der NordLB nach wie vor Fragezeichen hinter der weiteren Marschroute Pekings. Die Regierung lehnt es bisher kategorisch ab, auf die gegenwärtige Wachstumsschwäche mit grösseren Konjunkturhilfen zu reagieren. Die Notenbank hat es in den vergangenen Monaten zugelassen, dass der Renminbi zum US-Dollar spürbar abgewertet hat. Analysten sahen dahinter die Strategie, den Import spekulativen Kapitals zu bremsen, um Überhitzungen an den Vermögensmärkten zu vermeiden. Seit Anfang Mai hat der Renminbi wieder etwas an Wert gewonnen. (awp/mc/ps)