(Foto: China Shipping Container Lines)
Peking – Der einst so starke Aussenhandel Chinas bleibt eine der konjunkturellen Schwachstellen des Landes. Nach Regierungsangaben vom Dienstag gingen sowohl die Aus- als auch die Einfuhren im November weiter zurück. Das zeigt einerseits die schwache Nachfrage aus dem Ausland, andererseits sind die Zahlen Resultat einer anhaltend schwache Binnennachfrage. «Der Aussenhandel bleibt Pekings Sorgenkind», kommentierten die Volkswirte der NordLB.
In der Landeswährung Renminbi gerechnet fielen die Exporte zum Vorjahr um 3,7 Prozent zurück, die Importe gingen um 5,6 Prozent zurück. In Dollar gerechnet lagen die Rückgänge bei 6,8 Prozent (Ausfuhren) und 8,7 Prozent (Einfuhren). Bankvolkswirte hatten im Mittel einen geringeren Exportrückgang, allerdings ein deutlich stärkeres Importminus erwartet.
Rückgang bei den Importen schwächt sich etwas ab
«Die Entwicklung bei den Einfuhren passt gut zu unserer Einschätzung, dass sich der durchaus dramatisch wirkende Rückgang bei den Importen etwas abschwächt», urteilte die NordLB. Tatsächlich waren die Einfuhren in den Vormonaten deutlich kräftiger mit teils zweistelligen Raten gefallen. Die jüngsten Zahlen sprechen damit für eine etwas weniger schwache Binnennachfrage, die aber andererseits auch keine grosse Dynamik aufweist.
Rückläufige Aus- und Einfuhren gegen über den USA, der EU und Japan
Der Güteraustausch mit wichtigen Handelspartnern blieb auch im November schwach. Die Aus- und Einfuhren gingen im Jahresvergleich gegenüber den USA, der Europäischen Union und Japan durch die Bank zurück. Im Monatsvergleich gab es dagegen einige Lichtblicke, insbesondere auf der Importseite. Auch das könnte auf eine sich abzeichnende Stabilisierung der Binnennachfrage hindeuten.
Bei den chinesischen Exporten müsse dagegen eindeutig von einer negativen Überraschung gesprochen werden, hiess es von der NordLB. Im Gegensatz zur Einfuhrseite setzte sich bei den Ausfuhren die schwache Dynamik der Vormonate fort. Der Handelsbilanzüberschuss, der die Differenz der Exporte zu den Importen beschreibt, ging sowohl in der Landeswährung als auch in Dollar berechnet zurück. Das spricht für weiteren Abwertungsdruck auf den Renminbi, da ein geringerer Handelsüberschuss meist mit einer geringeren Nachfrage nach der heimischen Währung einhergeht. (awp/mc/pg)