Chinas Exporte steigen so stark wie seit zwei Jahren nicht

CSCL Globe

(Foto: China Shipping Container Lines)

Peking – Chinas Aussenhandel hat sich im März robust entwickelt. Nach Regierungszahlen lagen die Ausfuhren in US-Dollar gerechnet 16,4 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Das ist der stärkste Anstieg seit Februar 2015. Die Importe stiegen um 20,3 Prozent im Vergleich zum März des Vorjahres, wie die Zollverwaltung am Donnerstag in Peking berichtete. Die Entwicklung der Ein- und Ausfuhren der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt übertraf damit die Erwartungen von Analysten.

Nachdem Chinas Aussenhandel noch im Februar ein seltenes Defizit aufgewiesen hatte, verzeichnete das Land im März wieder ein Handelsplus von knapp 24 Milliarden US-Dollar. Das Land hat also gemessen am Warenwert mehr exportiert als importiert.

Devisenreserven stabilisieren sich über 3 Billionen Dollar
China hatte zuletzt eine ganze Reihe positiver Wirtschaftsdaten vorgelegt. Nach einer Talfahrt in den vergangenen zwei Jahren hatten sich etwa die Devisenreserven im März wieder über der Marke von drei Billionen US-Dollar stabilisiert. Auch der staatliche Einkaufsmanagerindex (PMI) stieg auf ein Mehrjahreshoch, was auf eine bessere Stimmung bei Industriebetrieben hindeutet.

Weitere Stabilisierung des Aussenhandels erwartet
Für die kommenden Monate rechneten Experten mit einer weiteren Stabilisierung des Aussenhandels. Das Risiko eines Handelskrieges mit den USA habe nach dem Treffen der beiden Präsidenten Donald Trump und Xi Jinping in Washington abgenommen, schrieben die Analysten Rui Wang und David Qu von der australischen ANZ-Bank am Donnerstag.

In absoluten Zahlen lagen die Exporte im März bei 180,6 Milliarden US-Dollar, die Importe legten auf 156,6 Milliarden US-Dollar zu. In den ersten drei Monaten des Jahres stiegen die Ausfuhren um 8,2 Prozent, die Einfuhren machten einen Sprung um 24 Prozent.

Staatliche Investitionen und ein heisslaufender Immobilienmarkt
Trotz der robusten Handelszahlen sahen Beobachter aber auch weiterhin Risiken für China. Die Wirtschaft werde derzeit vor allem von staatlichen Investitionen und dem heisslaufenden Immobilienmarkt getrieben, so die Analysten der ANZ-Bank. Auch die hohe Verschuldung der Staatsunternehmen und die anhaltende Kapitalflucht machte Wirtschaftsexperten zunehmend Sorge.

Weitere Erkenntnisse über den Zustand der chinesischen Wirtschaft erhoffen sich Beobachter von den offiziellen Wachstumszahlen für das erste Quartal, die am kommenden Montag vorgelegt werden. Analysten rechen im Durchschnitt mit einem Wachstum von 6,8 Prozent. (awp/mc/pg)

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