Peking – Aufatmen in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt: Die Stimmung in den Chefetagen von Chinas Industrieunternehmen hat sich im August weiter verbessert, wie neue Umfragewerte zeigen. Zwei bei Investoren stark beachtete Frühindikatoren signalisieren wieder eine wirtschaftliche Belebung und zerstreuen so vorerst die Ängste vor einer harten Landung. Experten schlagen nun wieder optimistische Töne an – die Finanzmärkte reagieren erleichtert.
Am Montagmorgen bestätigte die britische Grossbank HSBC ihre erste Schätzung zur August-Stimmung der Einkaufsmanager in China. Nach einem Elf-Monatstief im Vormonat bei 47,7 Punkten stieg der Index auf 50,1 Zähler. Er liegt damit erstmals seit vier Monaten wieder über der Expansionsschwelle von 50 Punkten, ab der mit Wachstum zu rechnen ist.
Offizieller CFLP-Index auf höchsten Stand seit 16 Monaten
Der ebenfalls vielbeachtete Einkaufsmanagerindex des Einkaufs- und Logistikverbands (CFLP) hat sogar den höchsten Wert seit 16 Monaten erreicht: Bereits am Sonntag meldete der CFLP-Verband einen Anstieg des Stimmungsindikators für August von 50,3 auf 51 Punkte. Beide Einkaufsmanagerindizes lassen damit einen Anstieg der Industrieproduktion erwarten.
In den kommenden Monaten sei mit Blick auf das Wirtschaftswachstum in China mit einigen positiven Überraschungen zu rechnen, kommentierte der HSBC-Chefvolkswirt für China, Qu Hongbi.
Experte zuversichtlich: Wachstum dürfte sich beschleunigen
«In China legt nun nach dem HSBC-Einkaufsmanagerindex auch der offizielle Einkaufsmanagerindex zu», kommentierte der Chefvolkswirt der VP Bank aus Liechtenstein, Thomas Gitzel, die Daten. Insbesondere der robuste Anstieg der Komponente für Neuaufträge stimme zuversichtlich. «Damit zeichnet sich eine Wachstumsbeschleunigung im zweiten Halbjahr ab», so Gitzel.
Die asiatischen Börsen reagierten mit Gewinnen auf die Konjunkturdaten aus China. An den Aktienmärkten in Tokio und in Hongkong konnten die Kurse zum Wochenauftakt deutlich zulegen. (awp/mc/ps)