Shanghai – Inmitten der Konjunkturabkühlung haben sich die chinesischen Verbraucher rund um das traditionelle Neujahrsfest vergleichsweise knausrig gezeigt. Der Umsatz im Einzelhandel und im Gastgewerbe stieg zwar vom 4. bis 10. Februar um 8,5 Prozent auf gut eine Billion Yuan (rund 130 Milliarden Euro), wie das Handelsministerium mitteilte.
Das war aber der schwächste Zuwachs seit 2011. Im vergangenen Jahr gab es noch ein Plus von mehr als zehn Prozent.
Gefragt waren vor allem Geschenkartikel, traditionelle Lebensmittel und Elektronik. Die Aktienkurse von Unternehmen wie dem Spirituosen-Hersteller Kweichow Moutai kletterten um fast fünf Prozent, während die Papiere der Hausgeräte-Produzenten Gree und Midea um 2,7 beziehungsweise 4,1 Prozent zulegten.
«Kein gutes Signal»
Weniger erfreut als die Aktionäre zeigten sich hingegen Ökonomen. Sie verwiesen auf den gebremsten Zuwachs. «Der schwache Konsum während der Neujahrsfeiertage 2019 ist kein gutes Signal für das Wachstum der Einzelhandelsumsätze», erklärten die Experten vom Broker Nomura am Montag. Die heimischen Verbraucher waren im vergangenen Jahr die wichtigste Konjunkturstütze, während die Exporte vor allem unter dem Handelskonflikt mit den USA litten.
Die nach den USA zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt wuchs 2018 mit 6,6 Prozent so langsam wie seit fast drei Jahrzehnten nicht mehr. Für dieses Jahr wird ein weiterer Rückgang der Wachstumsrate erwartet. (awp/mc/ps)