Peking – Die chinesische Wirtschaft hat sich im November weiter leicht erholt. Frühindikatoren der zweitgrössten Volkswirtschaft deuten auf ein Wachstum der Industrie- und Dienstleistungsunternehmen hin. Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) für das herstellende Gewerbe, der stärker Staatsbetriebe reflektiert, stieg unerwartet stark von 51,2 im Vormonat auf 51,7 Punkte, wie das Statistikamt in Peking am Donnerstag mitteilte. Damit liegt der Index so hoch wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr.
Auch der Index des Wirtschaftsmagazins «Caixin», der sich auf kleinere und private Firmen fokussiert, lag bei 50,9 Punkten, Es ist zwar etwas niedriger als im Vormonat mit 51,2 Punkten, aber der zweithöchste Stand seit zwei Jahren. Über der kritischen Grenze von 50 Punkten ist von einer Expansion der industriellen Tätigkeit auszugehen, darunter von einer Kontraktion.
Der staatliche Indikator für das Dienstleistungsgewerbe zog auf 54,7 (Oktober: 54,0) Punkte an. Da China mitten im Wandel von einer verlängerten Werkbank der Welt hin zu einer stärker auf Dienstleistungen gestützten Wirtschaft steckt, rückte der an sich weniger interessante Bereich zuletzt stärker in den Fokus. Das Magazin Caixin legt seinen Dienstleister-Index am 5. Dezember vor.
«Grundlage noch nicht solide»
An der Börse sorgte die aktuell gute Stimmung unter den Managern der Industrie- und Dienstleistungsunternehmen neben dem anziehenden Ölpreisen für Gewinne. Der CSI-300-Index, der die grössten Aktienwerte an Chinas Festlandsbörsen in Shanghai und Shenzhen abbildet, legte knapp ein Prozent auf 3565 Punkte zu und schloss damit auf dem höchsten Stand seit Januar. Seit dem Jahrestief Ende Februar gewann der CSI 300 damit rund 26 Prozent – wegen des Absturzes in den ersten Wochen des Jahres liegt er aber immer noch leicht unter dem Stand von Ende Dezember.
«Chinas Wirtschaft hat sich im November weiter erholt, auch wenn etwas Schwung im Vergleich zum Vormonat verloren gegangen ist», sagte «Caixin»-Ökonom Zhong Zhengsheng. Arbeits- und Lagerdaten zeigten, dass die Grundlage noch nicht solide sei. «Investoren müssen gegenüber dem Risiko eines Abschwungs in den kommenden Monaten wachsam sein.» Angekurbelt durch den boomenden Wohnungsmarkt, die steigenden Infrastrukturausgaben und das Kreditwachstum ist Chinas Wirtschaft in den ersten neun Monaten des Jahres um 6,7 Prozent gewachsen. (awp/mc/upd/ps)