Peking – In China deuten die Zeichen weiter auf eine etwas nachlassende Wachstumsdynamik hin. Die Daten zur Industrieproduktion, den Investitionen in Sachanlagen und zum Einzelhandelumsatz im Mai reihen sich in das jüngste Bild ein, wonach das Wachstum im ersten Quartal erst einmal seinen Höhepunkt erreicht haben dürfte.
Bei den am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturdaten fielen vor allem die Investitionen in Sachanlagen niedriger aus als von Experten erwartet. Sie seien in den Monaten Januar bis Mai im Vergleich zum Vorjahr um 8,6 Prozent gestiegen, teilte die Regierung in Peking mit. Damit hat sich das Wachstum bei den Sachanlage-Investitionen weiter verlangsamt und ist auf den niedrigsten Stand in diesem Jahr gefallen. Volkswirte hatten mit einem Rückgang gerechnet, dabei aber immer noch einen Anstieg um 8,8 Prozent auf dem Zettel.
Industrieproduktion legt im Mai 6,5% zu
Etwas besser als erwartet fiel dagegen die Industrieproduktion aus. Der Ausstoss der Industrieunternehmen zog im Mai wie im April im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent an. Hier hatten Analysten lediglich mit 6,4 Prozent gerechnet. Beim Einzelhandelsumsatz fiel das Plus mit 10,7 Prozent wie erwartet aus.
Wachstumsziel von 6,5% im Gesamtjahr
Der mögliche Rückgang der Wachstumsraten in China kommen nicht überraschend, nachdem das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal um 6,9 Prozent gewachsen war. Die chinesische Regierung hat für dieses Jahr ein Wachstumsziel von rund 6,5 Prozent ausgerufen. 2016 war die Wirtschaft um 6,7 Prozent gewachsen und damit so langsam wie seit 26 Jahren nicht mehr.
Das langsamere Tempo geht zum Teil auch auf den geplanten Umbau der Wirtschaft zurück. Die Regierung will die Abhängigkeit von der Produktion von Gütern für den Exportmarkt senken und den Dienstleistungssektor und damit den Konsum im Inland stärken. (awp/mc/pg)