Peking – Chinas Wirtschaft wächst langsamer als erwartet. Das chinesische Bruttoinlandsprodukt stieg im zweiten Jahresquartal im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Prozent, wie das Statistikamt in Peking am Montag berichtete. Damit fiel das Wachstum etwas stärker aus als zum Jahresauftakt. Von Bloomberg befragte Experten hatten allerdings mit einem stärkeren Anstieg gerechnet.
Die vergleichsweise hohe Zahl kommt vor allem durch die niedrige Ausgangslage im Vorjahreszeitraum zustande, als sich die Finanzmetropole Shanghai sowie weitere Landesteile Chinas in rigiden Corona-Lockdowns befanden. Vergleicht man das Wachstum im zweiten Vierteljahresabschnitt mit dem ersten Jahresquartal, dann ist das chinesische Bruttoinlandsprodukt lediglich um 0,8 Prozent gestiegen – in den ersten drei Monaten des Jahres hatte das Quartalswachstum noch bei 2,2 Prozent gelegen.
Schwache globale Nachfrage
Nachdem das Land im Dezember seine strengen Corona-Beschränkungen aufgehoben hatte, startete die chinesische Wirtschaft zunächst optimistisch in das neue Jahr. Seither jedoch hat sich die Erholung deutlich abgekühlt. Die exportgetriebene Volkswirtschaft leidet vor allem unter der schwachen globalen Nachfrage, einem kriselnden Immobilienmarkt sowie dem anhaltend niedrigen Binnenkonsum. (awp/mc/hfu)