Clinton behält auch im dritten TV-Duell Nase vorn
Las Vegas – Knapp drei Wochen vor der Präsidentenwahl in den USA haben sich Hillary Clinton und Donald Trump in der Glücksspielstadt Las Vegas ihr drittes und letztes TV-Duell geliefert. Die ehemalige Aussenministerin entschied einer Umfrage zufolge die Debatte am Mittwoch für sich. Der Immobilienmogul liess in dem Streitgespräch offen, ob er das Ergebnis der Wahl am 8. November akzeptieren wird, und behielt sich eine Anfechtung vor.
Beide Kandidaten begannen das Streitgespräch ohne Handschlag, präsentierten sich aber sachlicher als in früheren Debatten. In den 90 Minuten wiederholten sie ihre bekannten Positionen zu Wirtschaft, Sicherheitspolitik und Einwanderung. Clinton reüssiert laut Umfrage Eine erste Umfrage des Fernsehsenders CNN unter Zuschauern ergab, dass 52 Prozent der Befragten Clinton als Siegerin der TV-Debatte sehen. 39 Prozent dagegen halten Trump für den Gewinner. Auch in den letzten Wahlumfragen hat Clinton einen deutlichen Vorsprung vor Trump.
Trump will «Spannung aufrechterhalten»
Dieser antwortete auf eine entsprechende Frage des Moderators, er werde sich Zeit mit der Entscheidung lassen, ob er das Ergebnis der Präsidentenwahl akzeptieren werde. «Ich sage Ihnen das zu gegebener Zeit», sagte Trump. «Ich werde die Spannung aufrechterhalten.» Die Medien seien parteiisch und unehrlich. Zudem seien Millionen Menschen in den Wählerverzeichnissen registriert, die dort nicht auftauchen dürften. Clinton reagierte darauf mit scharfer Kritik. Sie warf ihrem Konkurrenten vor, immer dann von Manipulation zu sprechen, wenn etwas nicht so laufe, wie er es wolle. Das sei schon bei den Vorwahlen so gewesen. «Er beschädigt unsere Demokratie», sagte Clinton.
Zankthema Putin
Beide stritten auch über den Einfluss des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Clinton warf Trump vor, eine Marionette Putins zu sein. Trump wiederum sagte, der russische Präsident habe keinen Respekt vor der früheren Aussenministerin. Beim Thema internationale Sicherheitspolitik erklärte Clinton, sie würde keine US-Soldaten in den Irak oder nach Syrien schicken. Sie sprach sich zudem für eine Flugverbotszone über Syrien aus. Allerdings müssten dem Verhandlungen mit Russland vorausgehen. Der Moderator sprach auch die Vorwürfe der sexuellen Übergriffe gegen Trump an. Der Republikaner erklärte, die Darstellungen der Frauen sein als falsch entlarvt worden. Diese Frauen wollten berühmt werden, womöglich stecke Clinton oder ihr Wahlkampfteam dahinter. Clinton warf daraufhin Trump vor, er habe die Frauen attackiert, die ihm Übergriffe vorgeworfen haben. «Donald glaubt, wenn er Frauen herabsetzt, macht ihn das grösser.» (mc/ps)