Comcast setzt sich in der Bieterschlacht um Sky durch

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(Foto: Comcast)

London – Der US-Kabelgigant Comcast hat die Milliarden-Übernahmeschlacht um den britischen Bezahlsender Sky gewonnen. Comcast bot umgerechnet etwa 33 Milliarden Euro (29,7 Mrd. Pfund) und setzte sich damit im Bieterwettbewerb gegen den US-amerikanischen Murdoch-Konzern 21st Century Fox durch. Dies gab die Übernahmekommission am Samstagabend in London bekannt. Sky bietet unter anderem Live-Sportübertragungen sowie Spielfilme und hat in Europa rund 23 Millionen zahlende Kunden, viele davon in Deutschland.

Um das fast zweijährige Gerangel der Kontrahenten und die Unsicherheit für Sky zu beenden, griff die Kommission zu einer ungewöhnlichen Massnahme: Der Bieterstreit wurde in einer Auktion entschieden. Sie startete Freitagabend und ging über drei Runden. Comcast bot 17,28 Pfund je Sky-Aktie, Fox nur 15,67 Pfund.

Comcast-Vorstandschef Brian Roberts sprach von einem «grossen Tag» für sein Unternehmen. Sky sei eine starke Marke und Plattform, die Comcast zusätzlich Kunden verschaffen könne. Er rief die Sky-Anteilseigner auf, dem Kaufangebot zuzustimmen.

Attraktive Braut
Sky wurde dank vieler neuer Kunden und guter Geschäfte als Übernahmeziel immer attraktiver. Fox hatte vor der Auktion 24,5 Milliarden Pfund (mehr als 27 Milliarden Euro) geboten, Comcast wollte sogar umgerechnet 29,3 Milliarden Euro zahlen. Der Kabelriese will sich mit der Übernahme gegen Konkurrenten wie Netflix rüsten.

Insgesamt machte Sky im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 13,6 Milliarden Pfund – ein Plus von fünf Prozent. Der Nettogewinn stieg um 18 Prozent auf 815 Millionen Pfund. Sky macht den Löwenanteil seines Geschäfts in Grossbritannien und Irland. Die deutsche Sky-Tochter, die viele Bundesligaspiele zeigt, hat inzwischen 5,2 Millionen Kunden.

Fox besitzt bereits 39 Prozent an Sky und wollte das Unternehmen eigentlich komplett übernehmen. Dieser Plan stiess aber auf Widerstand bei den Aufsichtsbehörden. Sie fürchteten zu viel Einfluss des Murdoch-Clans auf die britische Medienlandschaft.

Daher sollte im Falle eines Zuschlags für Fox der Nachrichtensender Sky News ausgegliedert werden. Murdoch hatte bereits angekündigt, Sky News an den US-Unterhaltungskonzern Disney weiterzureichen. Dieser hatte Comcast vor wenigen Wochen im Kampf um das Film- und Fernsehgeschäft von Fox ausgestochen.

Das Misstrauen gegen den 87 Jahre alten Medienmogul Rupert Murdoch sitzt in Grossbritannien spätestens seit dem Abhörskandal um die 2011 eingestellte Wochenzeitung «News of the World» tief. Jahrelang hatten Murdochs Journalisten Handygespräche von Verbrechensopfern und Prominenten abgehört und Polizisten bestochen.

Dem US-Amerikaner gehören bereits die auflagenstärkste Zeitung Grossbritanniens, das Boulevardblatt «The Sun», die seriöse «Times» und die gleichnamigen Sonntagszeitungen. Die Briten fürchten daher zu viel Einfluss auf die öffentliche Meinung und auf die Politik. (awp/mc/ps)

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