James Mulva, CEO ConocoPhillips.
Houston – Der drittgrösste US-Ölkonzern ConocoPhillips hat seinen bereinigten Gewinn im zweiten Quartal dank eines höheren Ölpreises und gestiegener Margen im Raffineriegeschäft gesteigert. Der Überschuss stieg von 2,451 Milliarden Dollar auf 3,403 Milliarden Dollar. Belastend wirkten höhere Steuern.
Die Einmaleffekte wie den Verkauf der Anteile am russischen Ölkonzern Lukoil mit einbezogen ging der Gewinn zurück. Denn so gerechnet standen 3,402 Milliarden Dollar Gewinn einem Vorjahreswert von 4,164 Milliarden Dollar gegenüber. In London hatte der britische Ölriese BP am Vortag die Anleger mit seinen Zahlen enttäuscht. Marktbeobachter hatten einen höheren Gewinn erwartet.
Aufspaltung in zwei Unternehmen
ConocoPhillips will sich künftig in zwei Unternehmen aufspalten. Wie der Konzern vor einigen Tagen mitgeteilt hatte, sollen das Raffineriegeschäft und die Ölförderung getrennt werden. Mit der Förderung von Öl und Gas fahren die Konzerne gute Gewinne ein. Allerdings wird die Förderung immer teurer, weil die Quellen schwerer zu erreichen sind. Das Raffineriegeschäft bringt seit längerem deutlich weniger Geld ein.
Ölkatastrophe im nordostchinesischen Meer
Aktuell steht der Konzern auch wegen einer Ölkatastrophe an der nordostchinesischen Küste in den Schlagzeilen. In der Bohai-Bucht am Gelben Meer betreibt ein chinesisches Tochterunternehmen des Konzerns mit Partnern ein Offshore-Ölfeld. Dort ist auf Tausenden Quadratkilometern Öl ausgelaufen, was aber von den chinesischen Behörden zunächst heruntergespielt wurde und erst über das Internet an die Öffentlichkeit drang. (awp/mc/pg)