Hannover – Die Corona-Krise hat den weltgrössten Reisekonzern Tui im abgelaufenen Geschäftsjahr wie erwartet tief in die roten Zahlen gerissen. Nach den zwölf Monaten bis Ende September stand unter dem Strich ein Verlust von mehr als 3,1 Milliarden Euro nach 416 Millionen Gewinn ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Donnerstag in Hannover mitteilte. Wegen des Einbruchs im Reisegeschäft sackte der Umsatz im Jahresvergleich um 58 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro zusammen.
Trotz der anhaltenden Reisebeschränkungen, der hohen Infektionszahlen und der absehbar langen Zeit, bis genügend Impfungen das Reisen wieder normalisieren dürften, sieht Vorstandschef Fritz Joussen Licht am Ende des Tunnels: «Die Aussicht auf Impfungen ab dem Jahresbeginn lässt die Nachfrage nach Sommerurlaub 2021 deutlich steigen.» Im Jahr 2022 erwartet Tui eine Rückkehr auf das Niveau aus der Zeit vor der Pandemie. Eine Prognose für das neue Geschäftsjahr traut sich der Vorstand wegen der grossen Unsicherheiten rund um die Pandemie aber nicht zu.
Tui hat sich bei der deutschen Bundesregierung bereits eine dritte Finanzspritze gesichert, um die Krise zu überstehen. Einschliesslich des dritten Finanzierungspakets verfügte der Konzern Ende November über Finanzmittel von rund 2,5 Milliarden Euro. Zudem will der Konzern seine Kosten jetzt langfristig statt um 300 Millionen nun um 400 Millionen Euro senken. (awp/mc/ps)