Covid-19-Medikament von Pfizer erhält Notfallzulassung in den USA
Washington – In den USA ist das Corona-Medikament Paxlovid des US-Pharmaunternehmens Pfizer zugelassen worden. Es wird bei Risikopatienten mit leichten bis mittelschweren Krankheitssymptomen eingesetzt und senkt laut Pfizer die Gefahr einer Spitaleinweisung oder eines Todes um knapp 90 Prozent. In der Schweiz dürfte ein Zulassungsgesuch bald folgen.
Die US-Arzneimittelbehörde FDA erteilte am Mittwoch eine Notfallzulassung für das antivirale Medikament in Pillenform für Risikopatienten ab zwölf Jahren. Das Arzneimittel verringert die Fähigkeit des Coronavirus, sich in den Körperzellen zu vermehren, und bremst damit die Weiterentwicklung der Krankheit Covid-19.
Pfizer-Chef Albert Bourla erklärte, Paxlovid werde «die Art und Weise verändern, wie wir Covid-19 behandeln». Das Medikament werde «hoffentlich» helfen, das Gesundheitssystem und Spitäler zu entlasten.
US-Präsident Joe Biden versprach Pfizer staatliche Unterstützung, um die Produktion des Medikaments schnell hochzufahren. Die Entscheidung der US-Behörde sei «ein Beweis für die Macht der Wissenschaft und das Ergebnis amerikanischer Innovation und Erfindungsgabe», sagte Biden.
Auch die EU-Arzneimittelbehörde EMA unterstützte in der vergangenen Woche den Einsatz von Paxlovid für Notfälle. Damit kann das Medikament noch vor seiner Zulassung in der EU eingesetzt werden. Die Entscheidung liegt bei den nationalen Behörden.
Noch kein Gesuch in der Schweiz
In der Schweiz ist bei der Zulassungsbehörde Swissmedic noch kein Gesuch für das Medikament eingegangen, wie ein Swissmedic-Sprecher am Donnerstag zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Sobald ein Gesuch eingehe, werde es aber prioritär behandelt. Aufgrund der Fortschritte bei der Zulassung in anderen Ländern dürfte dies in der Schweiz wohl bald folgen.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) jedenfalls ist mit Pfizer bereits im Gespräch bezüglich einer möglichen Anwendung von Paxlovid in der in der Schweiz, wie es auf Anfrage von Keystone-SDA mitteilte. Für die Erteilung von Behandlungsempfehlungen zu möglichen Covid-19-Therapien seien aber die Fachgesellschaften wie insbesondere die Schweizerische Gesellschaft für Infektiologie zuständig.
Das BAG teilte weiter mit, dass die Möglichkeit bestehe, auf Empfehlung der Science Task Force ein Arzneimittel bereits während des laufenden Zulassungsverfahrens bei Swissmedic zur Behandlung von Covid-19-Patientinnen und -Patienten verfügbar zu machen.
Erste Behandlung mit Tablette
«Die heutige Zulassung führt die erste Behandlung für Covid-19 in Form einer Pille ein, die oral eingenommen wird», erklärte Patrizia Cavazzoni, eine Vertreterin der US-Arzneimittelbehörde. «Diese Zulassung bringt zu einem mit dem Auftreten neuer Varianten entscheidenden Zeitpunkt in der Pandemie ein neues Werkzeug, um Covid-19 zu bekämpfen.» Patienten mit einem hohen Risiko eines schweren Krankheitsverlaufes hätten fortan besseren Zugang zu einer Behandlung mit einem antiviralen Medikament.
Paxlovid kombiniert den neuen Wirkstoff Nirmatrelvir mit dem Medikament Ritonavir, das bereits zur Behandlung von HIV-Patienten eingesetzt wird. Patienten nehmen über einen Zeitraum von fünf Tagen zwei Mal täglich zwei Tabletten Nirmatrelvir und eine Tablette Ritonavir ein. Die US-Regierung hat bereits für einen Preis von 5,3 Milliarden Dollar zehn Millionen Packungen bestellt.
Auch der US-Pharmakonzern Merck Sharp & Dohme (MSD) hat mit Molnupiravir ein antivirales Medikament gegen das Coronavirus entwickelt. Dessen Wirksamkeit liegt laut Unternehmensangaben aber bei lediglich 30 Prozent. In Grossbritannien und Dänemark wurde es bereits zugelassen. In den USA wird eine Notfallzulassung geprüft.
Kein Ersatz für Impfung
Paxlovid und Molnupiravir haben den Vorteil, dass Patienten die Pillen einfach bei sich zu Hause einnehmen können. Andere Mittel wie das antivirale Medikament Remdesivir müssen dagegen intravenös und damit in Kliniken verabreicht werden. Die FDA betonte am Mittwoch aber, Paxlovid sei kein Ersatz für Impfungen.
Pfizer stellt gemeinsam mit dem Mainzer Unternehmen Biontech den Corona-Impfstoff Comirnaty her. Dieser wird auch in der Schweiz verabreicht. (awp/mc/pg)
One thought on “Covid-19-Medikament von Pfizer erhält Notfallzulassung in den USA”
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Die Krankheit Covid-19 ist zurzeit in aller Munde. Umso interessanter finde ich, dass es mittlerweile ein Medikament gibt, welches die Verbreitung des Virus im Körper verringert. Ich werde mich mal in einer Covid-19 Apotheke genauer zu dem Medikament beraten lassen, vielen Dank für die Infos.