Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender Daimler AG / Leiter Mercedes-Benz Cars. (Foto: Daimler)
Stuttgart – Nach zwei Übergangsjahren mit gekappten Gewinnprognosen will Daimler-Chef Dieter Zetsche den Autobauer 2014 wieder auf die Überholspur steuern. Im Kerngeschäft peilen die Stuttgarter «deutlich» mehr Gewinn vor Zinsen und Steuern an, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Auch die wichtigsten Sparten für Pkw und Nutzfahrzeuge sollen kräftig zulegen, ebenso Absatz und Umsatz des Konzerns. Den Aktionären stellte Daimler mit 2,25 Euro je Aktie überraschend eine höhere Dividende in Aussicht. An der Börse kamen die Nachrichten gut an: Daimler-Papiere legten zum Handelsstart um 3,61 Prozent zu und lag damit an der Spitze des deutschen Leitindexes Dax.
Nach einem heftigen Gewinneinbruch zum Auftakt hatte Daimler das vergangene Jahr versöhnlich beendet. Man habe 2013 «nicht sonderlich gut begonnen, aber sehr erfolgreich abgeschlossen», sagte Zetsche. Unter dem Strich fuhren die Stuttgarter mit 8,7 Milliarden Euro sogar über ein Viertel mehr Überschuss ein als 2012. Davon entfallen aber nur 6,8 Milliarden Euro auf die Daimler-Aktionäre. Und ohne die 3,2 Milliarden Euro Sondergewinn aus dem Verkauf seiner EADS-Anteile hatte Daimler vor Zinsen und Steuern erneut weniger verdient als ein Jahr zuvor.
Aufwärtstrend verspricht Kehrtwende
Der Aufwärtstrend seit dem Sommer spricht jedoch für eine Kehrtwende im laufenden Jahr. Mit 2,5 Milliarden Euro operativem Gewinn aus dem laufenden Geschäft legte Daimler im vierten Quartal um 45 Prozent zu und übertraf auch Expertenschätzungen. Auf Jahressicht kamen die Schwaben auf 7,9 Milliarden Euro und knackten damit ihre gesenkte Zielmarke von 7,5 Milliarden Euro. 2012 war der Wert noch von 9,0 auf knapp 8,2 Milliarden Euro gesunken. Der Umsatz legte dank eines neuen Verkaufsrekords um drei Prozent auf 118 Milliarden Euro zu.
Dank einer jungen Modellpalette, die im Frühjahr weiter aufgefrischt wird, hatten die Schwaben Ende 2013 im Rennen der Premium-Hersteller schon Boden auf die Rivalen BMW und Audi gutgemacht. Und weil etwa die neue S-Klasse ihre volle Wirkung erst in diesem Jahr entfalten dürfte und die neue C-Klasse sowie der Kompakt-SUV GLA noch gar nicht bei den Händlern stehen, sieht Zetsche noch Luft nach oben: «Auf der Basis dessen, was wir im Jahr 2013 eingeleitet haben, können wir mit Zuversicht auf das Jahr 2014 und die Folgejahre blicken», sagte er.
Dividende steigt – Sparprogramm kommt schneller voran
Als Zeichen dieser «Zuversicht über den weiteren Geschäftsverlauf» will Finanzchef Bodo Uebber auch die um fünf Cent auf 2,25 Euro je Aktie gesteigerte Dividende verstanden wissen. Die geplante Ausschüttung von gut 2,4 Milliarden Euro sei die bislang höchste Dividende des Konzerns.
Um künftig auch bei der Rendite mit den Margen der Konkurrenz mithalten zu können, hat sich Daimler ein straffes Sparprogramm verordnet – und liegt dabei vor dem Zeitplan. Alleine in der Pkw-Sparte, die 2013 gut die Hälfte des Konzernumsatzes und des operativen Gewinns ausmachte, sollen die Kosten um zwei Milliarden Euro sinken. Dieses Ziel könnte schon vor dem Stichtag Ende des Jahres erreicht werden, hatte Zetsche jüngst gesagt. 2013 drückte Daimler die Kosten um 800 statt der angepeilten 600 Millionen Euro. Eventuell könne das Volumen am Ende sogar übertroffen werden. Konzernweit will Daimler fast vier Milliarden Euro bis Ende 2014 einsparen. (awp/mc/ps)