Daimlers MBtech geht mehrheitlich an Franzosen

Daimlers MBtech geht mehrheitlich an Franzosen

Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche.

Stuttgart – Der Autobauer Daimler verkauft die Mehrheit an seiner Tochter MBtech an ein französisches Unternehmen. Die Akka Technologies übernehme 65 Prozent an der MBtech-Gruppe, wie die Stuttgarter am Donnerstag mitteilten. Die restlichen 35 Prozent an dem Unternehmen für Ingenieursdienstleistungen behalte Daimler. So blieben die Schwaben «ein langfristig und strategisch engagierter Gesellschafter und wichtiger Leistungsnehmer von MBtech».

Mit dem am Mittwoch abgeschlossenen Vertrag entstehe eines der grössten europäischen Ingenieurs- und Beratungsdienstleistungs-Unternehmen. Zum Kaufpreis machten beide Seiten keine Angaben. Die Kartellbehörden müssten der Übernahme noch zustimmen.

Zusammenschluss zum Europamarktführer
Bei der MBtech sind knapp 3000 Mitarbeiter beschäftigt, der Dienstleister erlöste im vergangenen Jahr 300 Millionen Euro. AKKA Technologies hat 7000 Mitarbeiter an mehr als 50 Standorten und erwartet für 2011 einen Umsatz von 545 Millionen Euro. Den Angaben zufolge ist Akka vor allem in Frankreich, Italien, Spanien und Grossbritannien tätig. MBtech wiederum habe hierzulande, in China und in den USA eine starke Marktposition. «Mit Akka Technologies haben wir einen starken und etablierten Partner gefunden, dessen Angebotsspektrum sich mit MBtech hervorragend ergänzt», sagte Daimler-Forschungsvorstand Thomas Weber. Die beiden Partner würden mit dem Zusammenschluss neuer Europamarktführer im Automobilsektor.

Tarifverhandlungen abgebrochen
Daimler hatte längere Zeit nach einem Käufer für MBtech gesucht und parallel über einen neuen Tarif für die Tochter verhandelt. Anfang Dezember brach der Konzern überraschend die Gespräche ab. Die IG Metall hatte gewettert, dass die Arbeits- und Entgeltbedingungen der MBtech-Beschäftigten offensichtlich nicht mehr interessierten: «Sie werden kaltblütig auf dem Altar des Verkaufspreises an einen neuen Mehrheitsgesellschafter geopfert», schrieb die Gewerkschaft. (awp/mc/ps)

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