Die Lebenserwartung in den USA bleibt immer stärker zurück hinter anderen Industrieländern. Die Ökonomen Anne Case und Angus Deaton dokumentieren eine schleichende Katastrophe.
Im November wählen die Amerikaner den nächsten Präsidenten. Verlöre Amtsinhaber Donald Trump die Wahl, wäre er dann Geschichte.
Für die gesellschaftlichen Kräfte, die ihn 2016 ins Amt getragen haben, gilt das nicht. Dennoch ist die politische Auseinandersetzung seit vier Jahren auf die Person Trump fokussiert. Die tiefer liegenden Gründe für die Militanz seiner Anhängerschaft werden hingegen wenig thematisiert. «Trump ist eine Folge, aber nicht selbst die Ursache», sagt der in Princeton lebende Ökonom Angus Deaton, der 2015 mit dem Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet wurde.
Deaton und die Ökonomin Anne Case haben über Jahre Feldforschung betrieben, im US-Bundesstaat Montana etwa, in dem Trump Hillary Clinton um Längen schlug. Nun hat das Paar ein Buch geschrieben über die Krankheit, deren Symptom Trumps Präsidentschaft ist und die auch im Falle seiner Abwahl noch lange nicht kuriert sein wird.
«Deaths of Despair» lautet der Titel.