Deflation drückt weiter auf Chinas Wirtschaft

Deflation drückt weiter auf Chinas Wirtschaft

Peking – Inmitten des sich zuspitzenden Handelsstreits mit den USA kämpft Chinas Wirtschaft weiter mit Deflationsdruck. Wie das Statistikamt in Peking mitteilte, sank der Verbraucherpreisindex im März um 0,1 Punkte im Vergleich zum selben Vorjahresmonat. Analysten hatten keine Veränderung erwartet. Bereits im Februar hatten die Verbraucherpreise stärker als erwartet nachgegeben.

Pekings Statistiker begründeten die Entwicklung mit mehr frischen Lebensmitteln auf den Markt durch wärmeres Wetter und mit einem niedrigeren Ölpreis. ING -Bank-Analyst Lynn Song schrieb, der Index habe unter dem bestehenden Preisdruck den Sprung über die Null-Grenze nicht geschafft. Zusammen mit einer Eskalation der Zölle ergebe sich ein geeignetes Zeitfenster für die chinesische Volksbank, um die Geldpolitik wieder zu lockern, erklärte er.

Eintauschprogramme für mehr Konsum
Deflation ist das Gegenteil von Inflation. Zwar führt diese dazu, dass Käufer mehr für ihr Geld bekommen. Ökonomen halten eine solche Entwicklung aber langfristig für schädlich, da Firmen dadurch weniger verdienen, was Löhne und Arbeitsplätze bedrohen kann. Zudem halten sich Verbraucher beim Kauf nicht dringend benötigter Waren dann eher zurück, in der Hoffnung auf weiter fallende Preise. Das kann die Wirtschaft dann insgesamt bremsen.

China kämpft schon länger mit einer schwachen Inlandsnachfrage. Peking machte die Ankurbelung des Konsums deshalb zur obersten Priorität für dieses Jahr. Derzeit versucht die Regierung etwa mit einem Eintauschprogramm alter gegen neue Geräte oder Autos die Kauflaune zu verbessern. Lynn rechnete allerdings damit, dass die Massnahme wenig zu einem höheren Preisniveau beitragen dürfte, da diese den Konsum mit Rabatten subventioniert. (awp/mc/pg)

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