Dell mit zaghaftem Geschäftswachstum

Michael Dell

Dell-Konzernchef Michael Dell.

Round Rock – Der zweitgrösste PC-Hersteller Dell hat mit der schwachen US-Konjunktur und dem Vormarsch des Rivalen Apple zu kämpfen. Der Dell-Umsatz legte in dem Ende Juli abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal lediglich um ein Prozent auf knapp 15,66 Milliarden Dollar zu.

Beim Ergebnis machte Dell vor allem dank geringerer Kosten hingegen deutliche Fortschritte: Der Quartalsgewinn sprang um 63 Prozent auf 890 Millionen Dollar hoch, wie das Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte.

Umsatzprognose gekappt – Aktie stürzt ab
Vor allem eine gekappte Umsatzprognose für das Geschäftsjahr sorgte dafür, dass die Aktie nachbörslich um zeitweise mehr als sieben Prozent abtauchte. Im Gesamtjahr erwartet der Hersteller nun nur noch ein Umsatzplus zwischen einem und fünf Prozent, zuvor war Dell von einem Wachstum in der Grössenordnung zwischen fünf und neun Prozent ausgegangen. Dafür soll der operative Gewinn im kommenden Jahr mit einem Wachstum zwischen 17 und 23 Prozent stärker zulegen als noch zuvor (12 bis 18 Prozent) angenommen.

Verschiedene Lichtblicke
Der grösste Lichtblick im zweiten Quartal war das Geschäft mit Servern, den leistungsstarken Rechnern für Firmen-Netzwerke und Rechenzentren. Der Umsatz stieg hier um neun Prozent auf 2,05 Milliarden Dollar. Der Dienstleistungsbereich, den Dell sich nach dem Beispiel von IBM oder Hewlett-Packard zulegte, um Schwankungen im reinen Computergeschäft abzufedern, wuchs um sechs Prozent auf 2,04 Milliarden Euro.

Mageres Plus beim Notebook-Verkauf
Im PC-Verkauf, dem mit Abstand grössten Geschäftsbereich, entwickelten sich die Umsätze deutlich weniger dynamisch. Die Erlöse mit Desktop-Computern, mit denen Dell immer noch knapp ein Viertel seines Geschäfts macht, schrumpften um drei Prozent auf 3,74 Milliarden Dollar. Bei Notebooks gab es ein mageres Plus von einem Prozent auf 4,76 Milliarden Dollar.

Steigende Umsätze im Geschäft mit KMU
Die Zahlen hätten auch schwächer ausfallen können, wenn die Umsätze mit kleinen und mittleren Firmen nicht um fünf Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar gestiegen wären. Die Umsätze mit grossen Unternehmen und Verbrauchern legten hingegen nur um jeweils ein Prozent zu, das Geschäft mit der öffentlichen Hand sank um drei Prozent.

Das liegt nicht nur daran, dass in der schwachen Wirtschaft vor allem in den USA mehr Unternehmen und Verbraucher ihr Geld zusammenhalten. Mit seinen iPad-Tablets schneidet Apple den PC-Herstellern ins Geschäft und nimmt ihnen auch Marktanteile mit wachsenden Verkäufen seiner Mac-Rechner weg. (awp/mc/pg)

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