«Der Grosse nahm immer wieder Anlauf und rammte das Schiff mit voller Wucht»
Eine Crew wollte von Teneriffa an die spanische Südküste segeln, doch Orcas wurden unterwegs auf die Segeljacht aufmerksam und griffen das Boot an. Die Seenotrettung eilte zu Hilfe – kam aber zu spät.
Kurz nach Mitternacht kam das Boot ins Wanken, mit dem Werner Schaufelberger und seine Crew auf dem Meer kurz vor Gibraltar unterwegs waren. Von Teneriffa nach Benalmadena an die spanische Südküste segeln, das war der Plan der Crew auf dem Ausbildungstörn der Schweizer Segel- und Motorbootsschule HOZ Hochseezentrum International. »Im ersten Moment dachte ich, dass wir etwas gerammt hätten«, sagte Schaufelberger dem Schweizer Onlinemedium «Blick», zuvor hatte «Bild» berichtet. «Aber schon nach kurzer Zeit war uns klar, dass es Orcas sind.»
Sofort habe die Besatzung den Motor des Schiffs abgestellt, heisst es weiter, doch die Tiere hätten das Boot weiter angegriffen. Es hätte sich um zwei kleinere und einen grösseren Orca gehandelt. »Die beiden Kleinen rüttelten hinten am Ruder«, so Schaufelberger, »der Grosse nahm immer wieder Anlauf und rammte das Schiff mit voller Wucht.« Auch die kleinen Orcas hätten jedoch schliesslich begonnen, das Schiff gezielt zu rammen.
Zwei Stunden vergingen Schaufelberger zufolge, bis die Crew zwei Löcher am hinteren Ende der Motorjacht entdeckt habe, durch die Wasser eingedrungen sei. Notdürftig hätten sie versucht, diese zu stopfen, ausserdem hätten sie die Küstenwache alarmiert. Ein mulmiges Gefühl hätte die Crew dabei gehabt, «aber Angst hat man nach so vielen Jahren auf See nicht mehr wirklich».