Deutsche Exporte brechen im August überraschend ein
Containerhafen Hamburg (Foto: Marco2811 – Fotolia.com)
Wiesbaden – Der deutsche Aussenhandel hat im August einen empfindlichen Dämpfer erhalten. Die Ausfuhren gingen zum Vormonat um 5,2 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit der schweren Rezession infolge der Finanzkrise im Jahr 2009. Der Rückgang fiel mehr als fünfmal so hoch aus wie der von Bankvolkswirten im Mittel erwartete Rückgang um 0,9 Prozent.
Auf welche Länder und Regionen die Ausfuhrschwäche zurückgehe, sei aus methodischen Gründen schwer zu sagen, sagte ein Mitarbeiter des Statistischen Bundesamts. Damit bleibt zunächst unklar, ob die derzeitige Konjunkturschwäche in grossen Schwellenländern wie China ausschlaggebend ist. Denkbar ist auch, dass die diesjährige späte Lage der Sommerferien eine Rolle gespielt hat. Dieser Grund wurde als Belastungsfaktor genannt, als in dieser Woche Produktions- und Auftragszahlen aus der deutschen Industrie enttäuscht hatten.
Auch Einfuhren rückläufig
Die Einfuhren fielen wie auch die Exporte stärker zurück als erwartet. Sie verringerten sich um 3,1 Prozent. Erwartet wurde ein Minus von 0,6 Prozent. Die Handelsbilanz, die Aus- und Einfuhren gegenüberstellt, wies einen Exportüberschuss von 15,3 Milliarden Euro aus. Auch das lag deutlich unter den Markterwartungen. Die aktuelle Entwicklung folgt allerdings auf einen robusten Vormonat.
Zumindest im Jahresvergleich fielen die Zahlen für August passabel aus. Verglichen mit einem Jahr zuvor erhöhten sich die Ausfuhren um 5,0 und die Einfuhren um 4,0 Prozent. Allerdings sind die prozentualen Zuwächse spürbar schwächer als im Vormonat Juli.
Absolute Zahlen
In absoluten Zahlen exportierten deutsche Unternehmen im August Waren im Wert von 88,0 Milliarden Euro. Das war deutlich weniger als im Vormonat mit 107,2 Milliarden Euro. Die Einfuhren fielen von 82,2 Milliarden Euro im Juli auf 72,8 Milliarden Euro im August. (awp/mc/upd/ps)