Wiesbaden – Der Einbruch der deutschen Exporte wegen der Corona-Krise hat sich im April weiter massiv beschleunigt. Die Ausfuhren seien im Monatsvergleich um 24,0 Prozent gesunken, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Dies ist der stärkste monatliche Rückgang seit Beginn der Erhebung im August 1990. Volkswirte hatten im Schnitt einen heftigen Einbruch befürchtet, waren aber nur von einem Rückgang um 15,6 Prozent ausgegangen.
Der Wert der Warenausfuhren sank gegenüber dem Vorjahresmonat um 31,1 Prozent auf 75,7 Milliarden Euro, wie das Bundesamt weiter mitteilte. Die Einfuhren brachen im April ebenfalls drastisch ein, um 16,5 Prozent zum Vormonat. Hier war ein Rückgang um 16,0 Prozent erwartet worden.
Nachdem die Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie im Verlauf des März eingeführt worden waren, hatten die Einschränkungen im Verlauf des gesamten April den internationalen Warenhandel gelähmt. Experten gehen davon aus, dass die konjunkturellen Verwerfungen durch die Corona-Krise im April ihren Höhepunkt erreicht haben.
Der Überschuss in der Handelsbilanz betrug im April kalender- und saisonbereinigt 3,2 Milliarden Euro. Ökonomen hatten 11,6 Milliarden Euro erwartet. Der Überschuss in der Leistungsbilanz betrug 7,7 Milliarden Euro. (awp/mc/ps)