Lindau – In Deutschland haben die Gesundheitsminister von Bund und Ländern bei einem Treffen entschieden, dass sie allen Menschen Auffrischungsimpfungen anbieten wollen. Sie folgen damit dem Drängen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Dieser hatte dafür geworben, obwohl die Ständige Impfkommission die Boosterimpfung bislang nur für Menschen über 70 empfiehlt. Neben Hausärzten und mobilen Impfangeboten sollen dabei auch die Impfzentren wieder eine Rolle spielen.
«Die Lage ist teilweise dramatisch, besorgniserregend und alles andere als entwarnend», erklärte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek, der den Vorsitz der Konferenz inne hat. Das habe man in einer Erklärung festgehalten. Unter diesem Eindruck habe man sich darauf geeinigt, dass Boosterimpfungen für alle Menschen notwendig seien, angefangen bei den Älteren.
«Dass die Auffrischungsimpfungen einen solch entscheidende Bedeutung bekommen können», sagte Spahn, sei erst in den vergangenen Wochen so deutlich geworden. Der Bund werde nun wieder stärker in die Finanzierung der Impfzentren mit einsteigen. Es müssten nicht nur die großen Impfzentren sein, die jetzt wieder in Betrieb gehen sollten. Möglich seien auch kleinere Angebote. (mc/pg)