Deutsche Industrieproduktion startet überraschend stark ins Q4
Berlin – In Deutschland ist die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe im Oktober überraschend gestiegen. Die Produktion sei im Monatsvergleich um 0,8 Prozent geklettert, teilte das Wirtschaftsministerium am Mittwoch in Berlin mit. Von dpa-AFX befragte Volkswirte hatten zuvor mit einem unveränderten Wert gerechnet. Der Rückgang im August wurde von zunächst minus 2,7 auf minus 2,8 Prozent nach unten revidiert. Im Jahresvergleich stieg die Produktion den Angaben zufolge im Oktober um 4,1 Prozent, nach plus 5,4 Prozent im Vormonat.
Die Triebfeder der Produktion in den deutschen Unternehmen war nach Angaben des Ministeriums die Industrie. Vor allem bei den Herstellern von Investitionsgütern liefen die Maschinen im Oktober auf Hochtouren. Hier meldete das Ministerium einen Zuwachs um 2,2 Prozent im Monatsvergleich. Dagegen habe die Produktion von Konsumgütern auf dem Stand des Vormonats verharrt.
«Nach wie vor sehr hoher Auftragsbestand»
Stärkere Zuwächse verzeichnete die Regierung auch bei der Erzeugung von Energie. Hier habe es ein Plus von 1,1 Prozent im Monatsvergleich gegeben und im Bauhauptgewerbe seien die Leistungen um 0,4 Prozent im Oktober gestiegen, hiess es weiter. Die deutschen Unternehmen «sitzen nach wie vor auf einem sehr hohen Auftragsbestand», sagte Andreas Rees, Deutschland-Chefvolkswirt der Unicredit. Der Auftragsbestand stelle «ein Sicherheitsnetz» für die Unternehmen dar. Die jüngsten Veröffentlichungen aus der deutschen Wirtschaft zeige, dass «der Einstieg in das vierte Quartal gut ist». Er rechnet auch in den kommenden Monaten mit einem «moderaten» Wachstum der Industrieproduktion. (awp/mc/ps)