Deutsche Lokführer streiken weiter
Berlin / Frankfurt – Nach dem vorerst gescheiterten Vermittlungsversuch der Bahn geht der Lokführerstreik unverändert weiter. Noch bis Sonntag wollen die in der Gewerkschaft GDL organisierten Arbeitnehmer den Zugverkehr in Deutschland möglichst grossflächig lahmlegen. Erneut müssen am Donnerstag Fahrgäste und Frachtkunden nach Alternativen suchen oder lange Wartezeiten und volle Ersatzzüge ertragen. Die Gefahr von logistisch bedingten Produktionsausfällen in der Industrie steigt dabei von Tag zu Tag.
GDL-Chef Claus Weselsky nannte das Angebot der Bahn am Donnerstag in Berlin absolut ungenügend. Den Vorschlag, den SPD-Politiker Matthias Platzeck als Vermittler einzusetzen, müsse die Gewerkschaft nicht kommentieren. Die Bahn könne sich beraten lassen, von wem sie wolle.
Ein Drittel der Fernzüge unterwegs
Die Lokführer bestreiken seit dem vergangenen September zum achten Mal deutschlandweit den Zugbetrieb der Deutschen Bahn. Am Donnerstag – dem dritten von sechs Streiktagen im Personenverkehr – fuhren nach Bahn-Angaben wie an den Vortagen etwa ein Drittel der Fernzüge und 15 bis 65 Prozent der Regionalzüge.
Achte Streikrunde seit September 2014
Die bei der GDL organisierten Lokführer bestreiken seit Montag den bundesweiten Güterverkehr, am Dienstag waren auch die Personenzüge hinzugekommen. Es handelt sich um die achte Streikrunde seit September 2014. Die GDL will Tarifverträge auch für diejenigen Mitglieder erkämpfen, die nicht zur Gruppe der Lokführer gehören. Damit begibt sie sich in Konkurrenz zur grösseren Verkehrsgewerkschaft EVG. In den komplizierten Verhandlungen will die Bahn inhaltsgleiche Vereinbarungen mit beiden Gewerkschaften durchsetzen. (awp/mc/upd/ps)