Wiesbaden – Die deutsche Wirtschaft ist zum Jahresende 2017 weiter robust gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) habe in den Monaten Oktober bis Dezember 0,6 Prozent höher gelegen als im dritten Quartal, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden nach einer zweiten Schätzung mit. Die Behörde bestätigte damit eine vorangegangene Schnellschätzung von Mitte Februar.
Analysten hatten mit der Entwicklung gerechnet. Im Jahresvergleich wuchs die grösste europäische Volkswirtschaft im vierten Quartal kalenderbereinigt um 2,9 Prozent. Auch hier wurde eine erste Schätzung wie erwartet bestätigt. Unbereinigt legte das Wirtschaftsleistung im Jahresvergleich um 2,3 Prozent zu.
Nach Angaben des Bundesamtes kamen die Wachstumsimpulse vor allem aus der Exportwirtschaft. «Nach vorläufigen Berechnungen legten die Exporte im vierten Quartal mit 2,7 Prozent stark zu und trugen deutlich zum Wirtschaftswachstum bei», hiess es in der Mitteilung. Bei den Einfuhren habe es ein Plus von 2,0 Prozent gegeben.
Gemischte Signale aus dem Inland
Während der Exportmotor in den Monaten Oktober bis Dezember auf hohen Touren lief, kamen aus dem Inland gemischte Signale. Bei den Konsumausgaben meldete das Bundesamt im Quartalsvergleich nur eine Stagnation, die Konsumausgaben des Staates legten vergleichsweise leicht zu. Die Ausrüstungsinvestitionen stiegen mit 0,7 Prozent ebenfalls nur leicht.
Ein Dämpfer wird sogar aus der deutschen Baubranche gemeldet. Im vierten Quartal wurde laut Bundesamt 0,4 Prozent weniger in Bauten investiert als im Vorquartal.
Im Gesamtjahr 2017 wuchs die deutsche Wirtschaft um 2,2 Prozent und damit so stark wie seit dem Jahr 2011 nicht mehr. Das im Januar veröffentlichte vorläufige Jahresergebnis für das BIP wurde damit ebenfalls bestätigt.
Führende Ökonomen rechnen mit einer Fortsetzung des kräftigen Wachstums. Die geschäftsführende Bundesregierung ging zuletzt von einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes um 2,4 Prozent in diesem Jahr aus. (awp/mc/ps)