Eurozone rutscht nicht in die Rezession
Exporte treiben deutsche Wirtschaft an.
Luxemburg – Die Wirtschaft in den Euroländern tritt auf der Stelle – doch die gefürchtete Rezession ist ausgeblieben. Im ersten Quartal blieb das Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit 0,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal unverändert. Das teilte die Europäische Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Schätzung mit. Volkswirte hatten mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung von 0,2 Prozent gerechnet.
Im letzten Quartal 2011 war die Wirtschaft in den 17 Euroländern erstmals seit zweieinhalb Jahren um 0,3 Prozent geschrumpft. Nach gängigem Verständnis spricht man von einer Rezession, wenn die Wirtschaftsleistung zwei Quartale in Folge sinkt.
Konjunkturlokomotive Deutschland
Europas grösste Volkswirtschaft Deutschland trieb das Wachstum mit 0,5 Prozent an. Positive Impulse lieferte vor allem der Export, wie die Statistiker berichteten. Auch der Binnenkonsum lag über dem Niveau des Vorquartals und konnte so das Minus bei den Investitionen teilweise kompensieren.
BIP-Wachstum von 3 % im laufenden Jahr erwartet
Insgesamt ist die deutsche Konjunktur nach der Delle zum Jahresende wieder auf Wachstumskurs. Im vierten Quartal 2011 konnte sich die deutsche Wirtschaft der weltweiten Flaute nicht entziehen und schrumpfte um 0,2 Prozent. Für das Gesamtjahr 2011 bestätigte das Statistische Bundesamt ein BIP-Wachstum von 3,0 Prozent.
Spanien und Italien in der Rezession
Im Nachbarland Frankreich herrschte im 1. Quartal mit 0,0 Prozent Stagnation. Italien fand sich mit einem Minus von 0,8 Prozent am unteren Ende der Skala. Im Krisenland Spanien sank die Wirtschaftsleistung wie im Vierteljahr zuvor um 0,3 Prozent. Portugals Wirtschaft hielt sich im ersten Quartal trotz der Euro-Schuldenkrise deutlich besser als von Experten erwartet. Von Januar bis März sank die Wirtschaftsleistung zum Vorquartal nur um 0,1 Prozent.
Griechenlands Wirtschaft schrumpft abermals stark
Hingegen ist die Wirtschaft des Euro-Krisenstaats Griechenland auch zu Jahresbeginn 2012 stark geschrumpft. Im Jahresvergleich ging die Wirtschaftsleistung gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 6,2 Prozent zurück. Es ist bereits das siebte Quartal in Folge mit stark negativen Wachstumsraten. (awp/mc/pg)