Die deutsche Wirtschaft ist noch nicht bei alter Stärke.
Berlin / Köln – Nach einer Vollbremsung Ende vergangenen Jahres nimmt die Konjunktur nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln nur langsam an Fahrt auf. Nach einem verhaltenen Jahresbeginn sei für 2013 nur ein Wachstum von 0,75 Prozent zu erwarten, sagte IW-Direktor Michael Hüther am Montag in Berlin. Im Jahresverlauf zögen aber sowohl Aussenhandel wie Investitionen an. Für das kommende Jahr rechnet das IW daher mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 1,5 Prozent.
In der Frühjahrsumfrage hätten die Unternehmen ihre aktuelle Lage etwas besser beurteilt als noch im Herbst, sagte Hüther. Während 28 Prozent der Firmen von einer besseren Geschäftssituation sprächen, hätten 25 Prozent eine schlechtere Lage diagnostiziert. Zudem gingen knapp 37 Prozent der Unternehmen für 2013 von einer steigenden Produktion aus. Hier seien die ostdeutschen Firmen zuversichtlicher als die im Westen.
Belebung im Jahresverlauf erwartet
«Die nunmehr bessere Lage sowie die besseren Erwartungen sprechen für eine wirtschaftliche Belebung im Jahresverlauf», sagte Hüther. Mittelfristig rechneten 61 Prozent der Unternehmen mit einer anhaltend positiven Entwicklung. Auch das sei ein Zeichen für eine zurückhaltend positive Dynamik ohne nennenswerten Schwung.
Konjunkturmotor Export
Gezogen werde die Konjunktur weiter vom Export. Allerdings veränderten sich die Absatzmärkte: Nur ein Siebtel der Unternehmen sehe anhaltendes Wachstum in Europa, mehr als die Hälfte aber in den Schwellenländern. Im Euroraum verunsichere vor allem die Staatsschuldenkrise. Den eingeleiteten Reformen in den Krisenländern müsse man aber Zeit geben. «Jetzt gilt es, Kurs zu halten», sagte Hüther. (awp/mc/ps)