Deutschland bleibt Zugpferd der Eurozone – Ifo-Index unerwartet stark

Hans-Werner Sinn

Hans-Werner Sinn, Präsident Ifo-Institut.

München – Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im November nach dem leichten Rücksetzer im Vormonat überraschend stark aufgehellt. Das Ifo-Geschäftsklima sei von 107,4 Punkten im Vormonat auf 109,3 Punkte gestiegen, teilte das Münchner Ifo-Institut am Freitag mit. Dies ist der höchste Wert seit April 2012. Bankvolkswirte hatten nur einen leichten Anstieg auf 107,7 Punkte erwartet.

Sowohl die Erwartungen für das nächste halbe Jahr als auch die Beurteilung der aktuellen Lage hellten sich deutlich auf. Bei der Beurteilung der Lage meldete das Ifo-Institut einen Anstieg von 111,3 Punkten im Vormonat auf 112,2 Zähler. Die Einschätzung der künftigen Geschäfte verbesserte sich von 103,7 Punkte auf 106,3 Punkte.

Experte: Deutsche Wirtschaft nimmt Fahrt auf
«Die deutsche Wirtschaft blickt zuversichtlich auf die kommenden Wintermonate», kommentierte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Er sprach von einem «kräftigen Anstieg» der Stimmung in den deutschen Unternehmen. Die Erwartungen hätten sogar den höchsten Wert seit Frühjahr 2011 erreicht.

Nach Einschätzung von Ralf Umlauf, Experte von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), nimmt die deutsche Wirtschaft deutlich Fahrt auf. Die Entwicklung habe sich nach einem überraschend starken Stimmungsanstieg der Einkaufsmanager bereits abgezeichnet. «Deutschland ist und bleibt das Zugpferd innerhalb der Eurozone», so Umlauf.

Euro springt an
Am Devisenmarkt sprang der Euro nach der Veröffentlichung der Ifo-Daten über die Marke von 1,35 US-Dollar und erreichte ein Tageshoch bei 1,3526 Dollar. Der deutsche Aktienmarkt reagierte hingegen kaum, während die Kurse von Bundesanleihen abrutschten. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel im Vormittagshandel auf ein Tagestief bei 140,69 Punkten. (awp/mc/upd/ps)

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