Deutschland erklärt ganz Spanien zum Corona-Risikogebiet

Deutschland erklärt ganz Spanien zum Corona-Risikogebiet
Viele Sonnenhungrige werden diesen Sommer auf Mallorca anzutreffen sein. (Pixabay)

Berlin – Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen stuft die deutsche Bundesregierung ganz Spanien und damit auch Mallorca sowie die Kanaren am Sonntag als Risikogebiet ein. Das gab das Robert Koch-Institut am Freitag bekannt.

Das bedeutet, dass das Auswärtige Amt mitten in den Sommerferien wieder von touristischen Reisen in das beliebteste Urlaubsland der Deutschen abrät. Für deutsche Touristen ändert sich aber praktisch nichts: Wer mit dem Flugzeug aus Spanien nach Deutschland zurückkehrt, muss wie bisher einen negativen Test oder einen Nachweis über eine vollständige Impfung oder Genesung dabeihaben. Damit entfällt dann die Quarantänepflicht.

Als Risikogebiete werden Länder und Regionen eingestuft, in denen die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen (Sieben-Tage-Inzidenz) über 50 liegen. Es ist die niedrigste von drei Risikostufen. Mallorca war Mitte März von der Liste der Risikogebiete gestrichen worden. Inzwischen liegt die Inzidenz auf den Balearen, zu denen auch Menorca, Ibiza und Formentera gehören, im Schnitt schon bei 141. In ganz Spanien sind es sogar 179.

Spanien kritisiert Orientierung nur an Zahl der Neuinfektionen
Spanien stellte die Einstufung als Risikogebiet durch Deutschland auf der Basis von Corona-Neuinfektionen in einer ersten Reaktion in Frage. Die Inzidenz als Gradmesser für das Risiko eines Landes verliere angesichts der hohen Impfrate und der niedrigen Zahl an Corona-Patienten in den Krankenhäusern an Bedeutung, erklärte das Ministerium von Tourismusministerin María Reyes Maroto. Spanien liege bei der Zahl der vollständig Geimpften mit 47,8 Prozent noch vor Deutschland (43,7). Auch die Todesrate sei niedriger als in Deutschland.

Die hohen Infektionszahlen würden bei jungen Menschen registriert, die entweder gar keine oder nur milde Krankheitssymptome entwickelten, hiess es. Die Behörden würden die Lage genau beobachten und notwendige Massnahmen ergreifen, teilte das Ministerium weiter mit. Urlaub in Spanien sei auf jeden Fall sicher.

Per Flugzeug aus Spanien zurückreisende Schweizer Touristen haben aktuell noch keine Einschränkungen zu befürchten. Wer vollständig geimpft ist, muss lediglich das Einreiseformular ausfüllen. Nicht doppelt Geimpfte müssen vor dem Boarding einen negativen PCR-Test (nicht älter als 72 h) oder einen negativen Antigen-Schnelltest (nicht älter als 48 h) vorweisen. (mc/pg)

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