Ifo-Geschäftsklima leicht erholt – «Abschwung macht Pause»
München – Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im September etwas verbessert. Das Ifo-Geschäftsklima stieg um 0,3 Punkte auf 94,6 Zähler, wie das Forschungsinstitut am Dienstag in München mitteilte. Es ist der erste Anstieg nach fünf Rückgängen in Folge. Im August hatte das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer noch den tiefsten Stand seit November 2012 erreicht.
Analysten hatten im Schnitt einen leichten Anstieg des Ifo-Index auf 94,5 Punkte erwartet. «Der Abschwung macht eine Pause», kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Er erklärte den Anstieg im September mit einer besseren Einschätzung der aktuellen Lage. Allerdings ging es mit dem Unterindikator für die künftigen Geschäfte weiter nach unten. Der Indexwert für die Geschäftserwartungen fiel von 91,3 auf 90,8 Punkte.
Besonders kritisch bleibt die Lage in der Industrie. Hier kennt das Geschäftsklima nach wie vor nur eine Richtung: abwärts. «Die aktuelle Nachfrageentwicklung und die Produktionspläne versprechen keine Besserung in den kommenden Monaten», sagte Fuest.
Bereich Dienstleistungen mit positiver Entwicklung
Eine positive Entwicklung zeigte sich hingegen im Bereich Dienstleistungen. Hier konnte sich das Geschäftsklima nach dem Rückschlag im Vormonat deutlich erholen. Im Baugewerbe schätzen die Unternehmen ihre Lage weiterhin gut ein, aber nicht mehr ganz so positiv wie im August.
Nach Einschätzung des Chefvolkswirts Uwe Burkert von der Landesbank Baden-Württemberg sind die Ifo-Daten «ein Silberstreif am Horizont, mehr aber noch nicht». Burkert geht davon aus, dass die Grundtendenz in der deutschen Wirtschaft vorerst abwärts gerichtet bleibt. Solange internationale Risiken wie die Handelskonflikte weiter schwelen, könne man keine Entwarnung geben.
Auch Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank meint nach wie vor, dass die Handelskonflikte, der drohende ungeregelte Brexit und Änderungen in der Automobilindustrie «der deutschen Volkswirtschaft weiter massiv zusetzen». Erst eine Lösung der Handelskonflikte könnte die exportabhängige deutsche Wirtschaft wieder stärker auf Touren bringen.
Das Ifo-Geschäftsklima basiert auf der Befragung von etwa 9000 Unternehmen. Der Indikator gilt als verlässliche Schätzgrösse für das künftige Wirtschaftswachstum in der grössten Volkswirtschaft Europas.
An den Finanzmärkten rief der Anstieg des Ifo-Index wenig Auswirkungen hervor. Der Kurs des Euro hielt sich am späten Vormittag knapp unter 1,10 US-Dollar. (awp/mc/ps)
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im September etwas verbessert. Das Ifo-Geschäftsklima stieg um 0,3 Punkte auf 94,6 Zähler, wie das Forschungsinstitut am Dienstag in München mitteilte. Es ist der erste Anstieg nach fünf Rückgängen in Folge. Im August hatte das wichtigste deutschen Konjunkturbarometer noch den tiefsten Stand seit November 2012 erreicht.
Analysten hatten im Schnitt einen leichten Anstieg des Ifo-Index auf 94,5 Punkte erwartet. «Der Abschwung macht eine Pause», kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Er erklärte den Anstieg im September mit einer besseren Einschätzung der aktuellen Lage.
Das Ifo-Geschäftsklima basiert auf der Befragung von etwa 9000 Unternehmen. Der Indikator gilt als verlässliche Schätzgrösse für das künftige Wirtschaftswachstum in der grössten Volkswirtschaft Europas. (awp/mc/ps)