Deutschland: ifo-Geschäftsklima trübt sich ein
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München – Der ifo Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands ist im März von 111,3 auf 110,7 Punkte gesunken. Zuvor war er vier Mal in Folge gestiegen. Die Unternehmen blicken deutlich weniger zuversichtlich auf den weiteren Geschäftsverlauf. Jedoch waren sie mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufriedener. Die Krise der Schwellenländer und die Ereignisse auf der Krim zeigen ihre Wirkung.
Im Verarbeitenden Gewerbe hat der Geschäftsklimaindex etwas nachgegeben. Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage ist erneut deutlich gestiegen und lag zuletzt im Frühjahr 2012 so hoch. Jedoch haben sich die Erwartungen für die kommenden Monate sichtlich eingetrübt. Die Exportaussichten bleiben indessen mehrheitlich optimistisch.
Im Grosshandel ist der Geschäftsklimaindex gesunken. Die Grosshändler waren etwas weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften. Auch der Ausblick auf die kommenden Monate ist etwas weniger positiv ausgefallen. Im Einzelhandel hat sich das Geschäftsklima minimal aufgehellt. Die bereits sehr gute Lagebeurteilung hat sich nochmals deutlich verbessert. Die Einzelhändler blicken jedoch weniger optimistisch auf den weiteren Geschäftsverlauf.
Im Bauhauptgewerbe ist der Geschäftsklimaindex ein weiteres Mal gesunken. Die aktuelle Geschäftslage ist minimal besser beurteilt worden. Die Erwartungen für die nächsten sechs Monate haben sich jedoch weiter eingetrübt, verbleiben aber weiterhin deutlich über dem langfristigen Durchschnitt.
«Verschiebung der wirtschaftlichen Plattentektonik»
Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, stellt fest, dass es im Zuge der Russlandkrise zu einer Verschiebung der wirtschaftlichen Plattentektonik kommt. Wende sich die russische Wirtschaft zukünftig verstärkt Asien zu, habe dies auch Konsequenzen für die europäische Wirtschaft. Wenn aus einer G8-Runde eine G7-Runde werde, möge das zwar für die Politik konsequent sein, für die Industrie seien dies aber keine erbaulichen Signale. «Der ifo-Geschäftsklimaindex ist noch auf hohen Niveaus. Für dieses Jahr ist ein robuster BIP-Zuwachs in einigermassen trockenen Tüchern. Die Gefahr nimmt aber zu, dass die Unternehmen ihre Expansionspläne für das Jahr 2015 behutsamer angehen», schreibt Gitzel in seiner Analyse. (ifo/VP Bank/mc/pg)