Deutschland im harten Lockdown
Berlin – Deutschland ist ab heute im harten Lockdown. Angesichts der verschärften Corona-Lage haben sich Bund und Länder auf gemeinsame Massnahmen verständigt, um das öffentliche Leben bis mindestens zum 10. Januar herunterzufahren.
Der Einzelhandel ist weitgehend geschlossen, Schulen und Kitas machen vielerorts zu und nur noch Menschen aus zwei Haushalten dürfen sich treffen. Zum zweiten Mal in diesem Jahr wird damit das öffentliche Leben weitgehend heruntergefahren. Bis mindestens zum 10. Januar sollen die Massnahmen helfen, den zuletzt wieder rasanten Anstieg von Neuinfektionen in Deutschland zu bremsen. Damit folgen die verschärften Regeln auf den sogenannten Lockdown light. Die weniger strengen Regeln, die offene Schulen und Läden beinhalteten, hatten den Anstieg der Neuinfektionen nur zeitweise bremsen, aber nicht verhindern können.
Inzidenz soll unter den Wert von 50 fallen
Aktuell liegt die Inzidenz, die Zahl der Neuinfektionen pro Woche und 100.000 Einwohner, bei 193. Mit den härteren Einschränkungen sollen die Zahlen wieder sinken. Ziel ist, die Inzidenz unter den Wert von 50 zu bringen. Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte schon im November, erst dann könne es spürbare Lockerungen der Corona-Massnahmen geben. Die überwiegende Mehrheit der Landkreise ist von diesem Ziel aktuell weit entfernt. Experten erwarten, dass die Zahl der Neuinfektionen bis zum 10. Januar nicht ausreichend sinken wird. Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery erklärte, er erwarte frühestens Ende Januar Inzidenzwerte von unter 50. Bis dahin müsse der harte Lockdown verlängert werden.
Fast 1000 Tote in den letzten 24 Stunden
Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus hat derweil einen neuen Höchststand erreicht. Binnen eines Tages übermittelten die deutschen Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 952 neue Todesfälle. (mc/pg)