Mannheim – Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im April deutlich aufgehellt. Der Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) stieg um 6,7 Punkte auf 19,5 Zähler, wie das ZEW am Dienstag in Mannheim mitteilte. Das ist der höchste Stand seit August 2015. Bankvolkswirte hatten zwar mit einem Zuwachs gerechnet, allerdings nur auf 14,8 Punkte.
Der Indikator für die derzeitige Konjunkturlage in Deutschland verbesserte sich ebenfalls, wenn auch weniger stark. Er stieg um 2,8 Punkte auf 80,1 Zähler. Das ist der höchste Stand seit Juli 2011. «Lageeinschätzung und Erwartungen ergeben zusammen genommen einen positiven Ausblick auf die deutsche Konjunktur in den kommenden sechs Monaten», kommentierte das ZEW.
Eurozone wird auch besser gesehen
«Die deutsche Konjunktur erweist sich im ersten Quartal als recht stabil», erläuterte ZEW-Präsident Achim Wambach. Darauf deuteten positive Zahlen für das Wachstum der Industrieproduktion, der Bauwirtschaft und der Einzelhandelsumsätze hin. Ausserdem stärke die anhaltend kräftige Arbeitsnachfrage den privaten Konsum. «Die Finanzmarktexperten erwarten, dass diese positive Entwicklung weiter anhält», erklärte Wambach.
Für die Eurozone zeigten sich die Finanzexperten ebenfalls zuversichtlicher. Die Konjunkturerwartungen stiegen um 0,7 Punkte auf 26,3 Zähler, die Konjunkturlage besserte sich um 4,1 Punkte auf 11,5 Zähler. Zuletzt hatten sich zahlreiche Frühindikatoren für die Eurozone teils deutlich aufgehellt, was auf ein anziehendes Wirtschaftswachstum schliessen lässt. (awp/mc/upd/ps)