Fast 16’000 Kilometer von Paris entfernt treten auf Tahiti 48 Surfer bei den Olympischen Spielen an. Dort erwartet sie eine der gefährlichsten Wellen der Welt – und ein umstrittener Aussichtsturm im Korallenriff.
Ende der Woche beginnen die Wettkämpfe der olympischen Wellenreiter auf Tahiti. Je 24 Männer und Frauen surfen hier eine der besten und gefährlichsten Wellen der Welt vor einer paradiesischen Kulisse. Welche deutschen Athleten dabei sind, wie die Wettbewerbe bewertet werden und was die Welle in Teahupo’o so besonders macht, erfahren Sie hier.
Warum findet der Wettbewerb auf Tahiti statt?
Tahiti liegt im Pazifischen Ozean, 15’700 Kilometer entfernt von Paris. Die Insel ist Teil Französisch-Polynesiens, damit französisches Überseegebiet und auch der EU angehörig. Nie fand ein olympischer Wettbewerb weiter weg vom eigentlichen Schauplatz des Geschehens statt. Der Zeitunterschied zwischen Tahiti und Paris beträgt zwölf Stunden.
Die Olympiaorganisatoren wollten eigenen Angaben zufolge die Spiele auf ganz Frankreich verteilen und auch die Überseegebiete einbeziehen, daher fiel die Wahl für die Surfevents auf Tahiti. Surfen ist zwar auch an der französischen Atlantikküste beliebt und möglich, doch Tahiti ist Heimat einer der besten Wellen der Welt.
Was macht die Welle besonders?
Gesurft wird vor der Südspitze Tahitis in Teahupo’o. Die Welle in der Bucht vor dem gleichnamigen Ort ist eine der bekanntesten, besten und gefährlichsten der Welt. 1997 wurde hier der erste Wettbewerb abgehalten. Die Championship Tour der World Surf League macht seit 2001 einmal jährlich auf Tahiti halt.
Teahupo’o bricht über einem Korallenriff, ist also ein Reef Break. Dieses Riff macht die Welle auch zur Gefahr für Surferinnen und Surfer. Wer stürzt, ist nicht selten von Reef Cuts übersät. Diese Schnitte durch Korallen können schwere Entzündungen nach sich ziehen. Einige Surferinnen und Surfer, wie die Deutsche Camilla Kemp, kündigten ausserdem an, einen Helm zu tragen, um den Kopf bei Stürzen auf das Riff zu schützen.